BBL Play-offs, Halbfinale
Alba zieht ins Finale ein - Bayern mit besseren Karten

Alba Berlin hat als erste Mannschaft das Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft erreicht. Der einstige Serienchampion gewann am Sonntag gegen die MHP Riesen Ludwigsburg mit 91:88 (42:43) und entschied die Best-of-Five-Halbfinalserie mit 3:0 für sich. Im Endspiel trifft der achtmalige Meister aus der Hauptstadt auf Titelverteidiger Brose Bamberg oder Pokalsieger Bayern München.

"Meisterschaftskandidat sollten wir jetzt sein, das ist unser aller Ziel", sagte Berlins Nationalspieler Joshiko Saibou bei Telekom Basketball: "Das war eine Menge Arbeit heute, Ludwigsburg hat gekämpft bis zur letzten Sekunde. Aber wir haben gewonnen."

ALBA bietet sich nach einer makellosen Serie die Chance auf die erste Meisterschaft seit 2008. Die Mannschaft von Coach Aíto García Reneses hatte beim Heimspiel gegen die Ludwigsburger aber deutlich mehr Mühe als noch bei den beiden klaren Erfolgen (102:87, 100:74) zuvor. Ludwigsburg lag zur Halbzeit sogar noch knapp in Führung, ehe die Gastgeber nach der Pause wieder mehr die Kontrolle übernahmen. In der Schlussphase kam Ludwigsburg wieder bis auf drei Zähler heran. "Wen auch immer wir jetzt als Gegner bekommen, es werden große Spiele. Wir sind für alle bereit und warten jetzt einfach ab", sagte Berlins Topscorer Spencer Butterfield, der auf 19 Punkte kam. Für die Gäste war Dwayne Evans (18) am erfolgreichsten.

Bamberg gegen Bayern mit dem Rücken zur Wand

Nach der erneuten Demütigung droht den Bambergern hingegen das Ende der Meister-Ära. Mit der Last der höchsten Playoff-Niederlage ihrer Geschichte müssen die Franken zweimal in Serie gewinnen, um doch noch den Endspieleinzug des FC Bayern zu verhindern. "Das war mit das Beste, das wir je von einer Mannschaft hier im Audi Dome gesehen haben", schwärmte Bayern-Präsident Uli Hoeneß laut "Süddeutscher Zeitung".

Wie schon beim 72:95 in der ersten Partie ließ der neunmalige deutsche Meister Bamberg alle Tugenden vermissen, die man im Kampf in der K.o.-Runde braucht. "Wir waren heute erneut nicht in der Lage, der Intensität des Gegners etwas entgegenzusetzen", kritisierte Bambergs Coach Luca Banchi. "Wir haben ein paar Stunden zum Regenerieren und um uns einmal mehr klar zu machen, was es heißt, in einem Playoff-Halbfinale zu spielen."

Am Dienstag (19.00 Uhr) bietet sich die Chance, mit einem ähnlichen Kraftakt wie im zweiten Spiel (78:65) noch einmal auszugleichen. Doch die desaströse Leistung in München machte zunächst nur wenig Hoffnung. Von Beginn an liefen die Franken einem Rückstand hinterher und lagen im Schlussabschnitt sogar mit 42 Punkten hinten. Nach sieben Meisterschaften in acht Jahren, unterbrochen nur vom Titelgewinn der Bayern 2014, dürfte in Bamberg bei einem Aus nun ein größerer Umbruch bevorstehen.

ALBA Berlin - MHP Riesen Ludwigsburg 91:88 (27:23,15:20,25:14,24:31)

Punkte ALBA Berlin: Butterfield 19, Grigonis 16, Clifford 10, Peno 9, Saibou 9, Giffey 8, Sikma 8, Radosavljevic 7, Siva 5
MHP Riesen Ludwigsburg: Evans 18, Cook 15, Peter-McNeilly 14, Waleskowski 12, Johnson 11, Senglin 11, Walkup 4, Thiemann 2, McCray 1
Zuschauer: 10387


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