Das Duell: Readly Express contra Propulsion

Großen Sport verspricht der am Samstag um 14.10 Uhr in Åby eingeläutete bedeutendste Renntag der dortigen Saison. Geboten wird der Åby Stora Pris, den man nach 13 Jahren des Stichfahrens, will heißen zwei Prüfungen mit identischen Pferden und einem eventuellen Entscheidungslauf, sollte es zwei divergierende Sieger geben, zurück zum alten Modus, der aus lediglich einem Vergleich bestand, umgebaut hat. Er geht nun allerdings nicht über 2140 oder 2640, sondern über 3140 Meter. Folglich sind drei Runden auf dem Oval im Mölndal zu absolvieren, und auch die Dotierung wurde „verlängert“: Mit 4.000.000 Kronen ist Göteborgs Großer Preis nunmehr nach dem Elitloppet das wertvollste International Schwedens. Verzichtet hat man dafür auf den Lyon Grand Prix Summer Meeting Stayer, der sonst das Langstrecken-Event des Mölndals war.

Los geht’s mit der V75-Wette, die mit einem Jackpot von rund 25 Millionen Kronen gespickt ist, wie gewohnt um 16.20 Uhr, jedoch ausnahmsweise mit dem 6. Rennen. Den „neuen Riesen“ hat der Veranstalter an die letzte Stelle der Serie um 18.42 Uhr, mithin als 12. Prüfung gelegt. Das Volk muss folglich lange auf das Rendezvous der Giganten warten, die da heißen Propulsion und Readly Express. Der wie immer von Örjan Kihlström gesteuerte Propulsion hat jüngst am 31. Juli einen Meilenstein gesetzt und sich in überragender Manier als Erster überhaupt zum dritten Mal in die Ehrenliste des Åbergs Memorial eingeschrieben. Beste Verfassung ist also da beim Muscle-Hill-Sohn, der kürzere Distanzen bevorzugt, doch bei seinen diversen Vincennes-Gastspielen längst bewiesen hat, dass er auch über längere Wege wie jenen des Prix d’Amérique ein sehr ernsthaftes Wort mitzureden vermag.
Dennoch sprechen die drei Kilometer von Göteborg eher für Readly Express. Der von Timo Nurmos fast schon extrem schonend eingesetzte Ready-Cash-Sohn, der 22 seiner 26 Starts gewonnen hat, hat nach dem Triumph im Prix d’Amérique eine längere Auszeit eingelegt, die durch das ausufernde Deckgeschäft unfreiwillig verlängert worden ist. Eigentlich war ein Kräftemessen mit der Sprinter-Elite im Elitloppet geplant, doch lief dafür die Vorbereitung nicht so optimal, wie sich das der Trainer vorgestellt hatte, so dass der Braune erst am 9. Juni in Östersund an den Start kam - und prompt die Nase vorn hatte. Seither herrschte wiederum Funkstille, doch sollte dies kein Hinderungsgrund sein, den Sechsjährigen sehr ernsthaft ins Kalkül zu ziehen oder gar auf den Favoritenschild zu heben.

Der Rest scheint nur vornehmende Staffage für diese Granden - oder doch nicht? Immerhin wirft Lutfi Kolgjini ein Duo in die Schlacht, von dem Platon Face seit fünf Rennen über solche oder ähnliche Wege nicht mehr zu bezwingen war und am 21. Juli in Axevalla eine spektakuläre Generalprobe abgeliefert hat. Zur Unterstützung hat der mit Adrian liierte Wallach in Rajesh Face einen Trainingskumpel dabei, der, obwohl notorisch unsicher, einen enormen Stiefel treten und durchaus eine taktische Rolle erfüllen kann. „Ludde“ ist ein unnachgiebiger „Marschall Vorwärts“, der den Gemeinten ganz schön den Marsch zu blasen versteht, so dass der „Sohnemann“ die Rolle des Abstaubers übernehmen könnte. Gegen dieses Quartett muss sich selbst Björn Goop mit seinem über derartige Wege bestens bewährten Reckless warm anziehen… (https://www.racebets.de/de/pferdewetten/content/show/module/newsdetails/id/8312/)