Kreiszeitung 23.01.2008

Neuer Vertrag und neue Rolle für Daniel Jensen


BREMEN (csa) Daniel Jensen hat sich entschieden. Gegen angeblich lukrativere Angebote und für Werder Bremen. Der 28-jährige Däne verlängerte gestern Mittag seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bis 2011 - drei weitere Jahre an der Weser sind ihm also sicher. In diesem Zeitraum will Jensen "Großes erreichen". Soll wohl heißen, dass er Titel gewinnen will. "Ich bin sicher, dass es hier die besten Möglichkeiten gibt, Erfolg zu haben", erklärte er und nannte die sportlichen Perspektiven das "große Plus für Werder".

Wunderbar formuliert. Doch die einzig bekannte Alternative, die dem Mittelfeldspieler vorlag, hieß Olympiakos Piräus. Die Griechen hatten ihn angeblich mit einem garantierten Netto-Gehalt von einer Million-Euro gelockt, doch Jensen sagte nein. Vielleicht weil er bei Werder mindestens genauso viel verdient?

Sein Jahreseinkommen in Bremen dürfte sich künftig im Bereich von 1,5 Millionen Euro bewegen - brutto, versteht sich. Ohne über Summen zu reden, räumt Sportdirektor Klaus Allofs ein, dass Werder in Sachen Finanzen Zugeständnisse gemacht habe: "Für einen Spieler seiner Qualität muss eben ein gewisser Betrag ausgegeben werden."

Klar ist, dass Daniel Jensen seinen Wert im vergangenen halben Jahr enorm gesteigert hat. Der Immer-mal-wieder-Könner wurde durch die Bremer Verletzungsmisere zum Stammspieler und zeigte auf einmal die lang vermisste Konstanz. Zur Freude von Trainer Thomas Schaaf: "Daniel hat kontinuierlich nachgewiesen, was er in den Jahren zuvor immer mal wieder hat aufblitzen lassen. Er ist ein fester Bestandteil der Mannschaft."

Als solcher wird sich Jensen fortan beweisen müssen. Vorbei die Zeit, in der er seine Chance fordern musste - ab sofort gehört er in die Kategorie Führungsspieler. "Auf diesem Niveau sehen wir ihn, und wir denken, dass er diese Rolle auch ausfüllen kann", erklärte Klaus Allofs, der nur geringe Bedenken hat, dass Daniel Jensen nach Vertragsabschluss möglicherweise wieder in den Leistungen nachlässt. So etwas soll im Fußball schon mal vorgekommen sein. Und ja, sagt auch Allofs, "die Gefahr besteht immer. Aber wir glauben fest an Daniel. Er hat sich weiterentwickelt."