Presseschau Kreiszeitung 08.02.2008

"Selecao" macht’s möglich: Diego endlich im Aufwind


BREMEN (csa) Nach einem holprigen Jahresstart war es das ersehnte Positiv-Erlebnis für Diego. Beim Länderspiel der brasilianischen Nationalmannschaft in und gegen Irland hatte der Werder-Spielmacher 78 Minuten lang Regie geführt. Und das so gut, dass er hinterher als der Gewinner unter den südamerikanischen Siegern gefeiert wurde. "Das Spiel", jubelte Diego gestern nach seiner Ankunft am Weserstadion, "war sehr wichtig für mich. Ich habe Spielpraxis gesammelt, hatte viele Ballkontakte. Ich finde immer besser in meinen Rhythmus."

Schön, das zu hören. Denn bislang hatte Diego für Werder noch nicht geglänzt. Wegen Trainingsrückstands saß der 22-Jährige bei der Pokal-Niederlage in Dortmund zunächst nur auf der Bank, bei der Punktspiel-Pleite gegen den VfL Bochum war er mehr Mitläufer als Taktgeber. Anders in Dublin, wo die "Selecao" (überwiegend mit "olympiafähigen" U 23-Akteuren angetreten) gegen Irland mit 1:0 gewann. Torschütze war Real-Madrid-Star Robinho, der Vorlagengeber hieß Diego. Das ehemalige Traumduo des FC Santos hatte zugeschlagen. 2002 waren die Wunderkinder gemeinsam brasilianischer Meister geworden. "Heute haben wir die Sehnsucht nach den alten Zeiten gestillt. Es ist lange her, dass er mich so perfekt in Szene gesetzt hat", meinte Robinho nach dem Sieg auf der grünen Insel. Und Diego strahlte dazu: "Unser Zusammenspiel klappt noch."

Freilich, Diegos Pass auf Robinho war kein Kunstwerk. Gleichwohl aber mit gutem Auge gespielt. Und viel wichtiger: Das Erfolgserlebnis gibt dem Bremer ungeheuren Auftrieb. "In dieser Woche sind sehr viele gute Dinge für mich passiert", sagte er. Erst die Nachnominierung für den verletzten Weltfußballer Kaka, dann die gute Leistung und das Lob, das er dafür erhielt. Fehlt zur Abrundung des Ganzen noch ein Sieg am Sonntag bei Bayern München. Bitte, gerne, meint Diego, der sich endlich wieder bereit fühlt, Großes zu vollbringen: "Meine Verfassung ist jetzt ausgezeichnet. Ich bin sehr optimistisch für München."