Kreiszeitung 24.01.2008

Das Schambein ist Diegos schwache Stelle


Werder-Spielmacher kehrt mit beunruhigenden Nachrichten nach Bremen zurück


Diego lacht, weil er sich sicher ist: Die Spezial-Therapie in Brasilien hat ihn vor einer Schambein-Operation bewahrt. Foto: Lampe
Von Carsten Sander


BREMEN ist wieder da! 20 Tage nach dem Rest der Mannschaft hat sich gestern auch Werder-Superstar Diego in Bremen zurückgemeldet. Hundertprozentig fit, wie er behauptet. Aber ob das stimmt? Denn seine Verspätung hatte einen beunruhigenden und Zweifel schürenden Grund. Eine "Schambeinentzündung im Anfangsstadium" habe seinen verlängerten Aufenthalt in Brasilien nötig gemacht, verriet der 22-Jährige. Im Trainingszentrum des FC Sao Paulo hat er seit dem 3. Januar eine spezielle Therapie gegen die tückisch-gefährliche Verletzung absolviert. Über den Erfolg dieser Maßnahmen und andere Themen spricht er in "Diego über . . ."

. . . seine Verletzung

"Eigentlich ist es nicht dramatisch. Aber wenn ich jetzt nichts gemacht hätte, wäre es schlimmer geworden. Deshalb habe ich jeden Tag von 8.00 - 18.00 Uhr unter der Anleitung von Nationalmannschafts-Physiotherapeut Luis Rosan und Sao Paulos Teamarzt Auro Rayel hart gearbeitet, um es so hinzukriegen, dass ich keine Operation brauche. Jetzt ist es so, wie es mit Thomas Schaaf vorher abgesprochen war: Ich bin hundertprozentig fit und kann sofort spielen. Es wäre zwar besser gewesen, wenn ich noch ein paar Tage in Sao Paulo hätte bleiben können, aber die Terminlage hat das nicht zugelassen. Meine Übungen zur Muskelstärkung kann ich jedoch auch hier machen."


. . . die Rückfall-Gefahr

"Ich glaube nicht, dass die Probleme bei stärkerer Belastung wiederkommen werden. Die Therapie hat sehr gut geholfen. Und es gibt einige Beispiele von anderen Spielern, bei denen diese Therapie eine Operation erfolgreich verhindert hat."


. . . seinen Urlaub

"Vom 16. Dezember bis 3. Januar konnte ich entspannen und bei meiner Familie ein wenig Heimweh abbauen. Das war sehr wichtig und sehr schön für mich. Aber jetzt freue ich mich auch, wieder in Bremen zu sein. Ich bin heiß darauf, endlich wieder Fußball zu spielen."


. . . die Rückrundenziele

"Ich will natürlich mit Werder Meister werden und in den anderen beiden Wettbewerben so weit wie möglich kommen. Dafür ist es enorm wichtig, dass wir jetzt schnell wieder den Rhythmus finden, den wir am Ende der Hinrunde hatten. So haben wir es geschafft, punktgleich mit Bayern München zu sein. Und weil wir ein eingespieltes Team sind, können wir am Ende auch vor den Bayern stehen."


. . . die Frings-Verletzung

"Ich war sehr überrascht, als ich von seinem erneuten Pech gehört habe. Seine Verletzung ist ein schwerer Rückschlag. Er wird uns sehr fehlen."


. . . Carlos Alberto

"Ich habe ihn getroffen, wir waren schließlich fünf Tage gemeinsam auf der Anlage des FC Sao Paulo. Ihm geht’s gut, er ist glücklich und will sich voll reinhängen, um mit dem FC Sao Paulo Erfolg zu haben. Wieso es für ihn in Bremen nicht geklappt hat, kann ich nicht sagen. Dass er körperliche Beschwerden hatte, ist ein Grund. Aber was wirklich sein Problem war, weiß ich auch nicht."


. . . das Turin-Interesse

"Davon habe ich auch nur in der Presse gelesen. Ich kann dazu nur sagen, dass ich sehr glücklich bin in Bremen. Ich konzentriere mich hier ganz auf meine Arbeit. Den Rest überlasse ich Sportdirektor Klaus Allofs und den anderen Geschäftsführern."