Laudehr kehrt zur Frauen-Nationalmannschaft zurück
Jones benennt ihren Kader und forciert den Umbruch

Am Dienstag gab Bundestrainerin Steffi Jones ihren Kader für die beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Slowenien und die Tschechische Republik bekannt. Mit drei Neulingen und zahlreichen jungen Spielerinnen forciert die 44-Jährige den Umbruch im Nationalteam, baut dabei aber auch auf etablierte Kräfte. Allen voran Simone Laudehr, die nach über einem Jahr verletzungsbedingter Pause wieder zur DFB-Auswahl gehört.

Laudehr bestritt letztmals in der EM-Qualifikation 2015/16 ein Spiel für die Frauen-Nationalmannschaft. Nun steht die 31-Jährige nach knapp 13-monatiger Pause vor ihrer Rückkehr. "Wir freuen uns, dass Simone nach ihrer langen Leidenszeit endlich wieder fit ist", sagte Jones im Zuge der Bekanntgabe ihres Kaders. Dabei machte die Bundestrainerin deutlich, dass die Mittelfeldspielerin eine wichtige Rolle im personellen Umbruch einnehmen soll. "Unsere junge Mannschaft benötigt Führungspersönlichkeiten wie sie, die vorangehen und ein Vorbild an Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind", so Jones in einer Mitteilung des DFB, "vor allem, weil wir den personellen Umbruch nun forcieren wollen und viele junge Spielerinnen im Team haben."

Wie ernst es Jones knapp einen Monat nach dem bitteren Ausscheiden bei der Europameisterschaft in den Niederlanden meint, verdeutlichte sie mit ihrer Nominierung. Drei Neulinge und elf Spielerinnen mit der Erfahrung von weniger als 20 Länderspielen berief sie in ihren 23-köpfigen Kader, darunter unter anderem Joelle Wedemeyer (21, VfL Wolfsburg), Carina Schlüter (20, SC Sand) und Lea Schüller (19, SGS Essen).

Lehren aus dem enttäuschenden EM-Abschneiden gezogen

Parallel zum personellen Umbruch will Jones auch die Spielanlage ihrer Mannschaft weiterentwickeln. "Wir haben die EM umfassend analysiert. Trotz Dominanz und Ballbesitzspiel sowie vielen Vorstößen ins Angriffsdrittel haben uns in den entscheidenden Momenten die Souveränität, Entschlossenheit und auch Effizienz gefehlt", sagte sie. Die Analyse habe gezeigt, dass viele Mannschaften auf eine kompakte Defensive setzen und dem Gegner nur noch wenig Raum bieten. "Wir müssen in den nächsten Monaten daran arbeiten, Lösungen gegen diese Gegner parat zu haben - dazu sind Präzision, Effizienz, Handlungsschnelligkeit und ein sehr gutes Positionsspiel offensiv wie defensiv erforderlich", betonte Jones.

Der Nationaltrainerin war nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Europameisterschaft Anfang August das Vertrauen ausgesprochen worden. Die gebürtige Frankfurterin wurde mit der Aufgabe betraut, die Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 2019 und für die Olympischen Spiele 2020 optimal vorzubereiten. Erstmals gefordert sind die DFB-Frauen auf dem Weg dorthin am 16. September (14 Uhr) in Ingolstadt, wenn sie zum Qualifikationsauftakt auf die slowenische Nationalmannschaft trifft.

Das Aufgebot:

Tor: Almuth Schult (VfL Wolsburg), Laura Benkarth (SC Freiburg), Carina Schlüter (SC Sand)
Abwehr: Babett Peter, Anna Blässe, Joelle Wedemeyer (alle VfL Wolfsburg), Johanna Elsig, Felcitas Rauch (beide Turbine Potsdam), Kathrin Hendrich (1. FFC Frankfurt), Leonie Maier (Bayern München), Carolin Simon (SC Freiburg)
Mittelfeld: Kristin Demann, Simone Laudehr, Sara Däbritz (alle Bayern München), Sara Doorsoun, Linda Dallmann (beide SGS Essen), Dzenifer Marozsan (Olympique Lyon), Lina Magull (SC Freiburg), Tabea Kemme (Turbine Potsdam)
Angriff: Mandy Islacker (Bayern München), Lea Schüller (SGS Essen), Svenja Huth (Turbine Potsdam), Hasret Kayikci (SC Freiburg)

pau / https://www.kicker.de/news/fussball/...hren-kader-und-forciert-den-umbruch.html