FCB scheidet trotz 2:1 aus - Vfl triumphiert mit 12:2
Bayerns Drama gegen Chelsea - Wahnsinnige Wölfinnen

Das Tor zum Achtelfinale der Champions League war durch das klare 3:0 bei Atletico Madrid bereits weit aufgestoßen, die Frauen des VfL Wolfsburg mussten zuhause nur noch hindurchgehen - und taten das in eindrucksvoller Art und Weise. Popp, Harder & Co. legten in fulminanten ersten 45 Minuten ein 8:1 vor, das der VfL nach Wiederbeginn vergoldete: Am Ende hieß es 12:2 - wohlgemerkt in einem Champions-League-Spiel. In diesem Wettbewerb wird der FC Bayern in der aktuellen Saison nicht mehr auftreten, am Abend gab es ein dramatisches Aus gegen den FC Chelsea.

"Wir sind noch nicht durch. Es ist noch nichts entschieden. Atletico ist offensiv sehr stark", hatte sich Wolfsburgs Trainer Stephan Lerch trotz des klaren 3:0-Auswärtserfolgs im Hinspiel noch nicht im Achtelfinale gewähnt. Wie ernst die Wölfinnen die Aufgabe tatsächlich nahmen, machte der VfL von Anfang an unmissverständlich klar: Popp (2.) und Gunnarsdottir (8.) beseitigten bereits in den Anfangsminuten letzte Zweifel am Weiterkommen.

Den frühen Vorsprung nahm die Heimelf aber nicht zum Anlass, um Kräfte zu sparen - im Gegenteil: Wolfsburg drückte weiter voll auf das Gaspedal und brannte ein Offensivfeuerwerk ab. Popp per Doppelschlag (15., 16.) und Harder (29.) erhöhten auf 5:0, ehe Ludmila den Ehrentreffer für Atletico markierte (31.). Das war es aber noch lange nicht gewesen in den ersten 45 Minuten, denn Dickenmann (33.), Harder (41.) und abermals Dickenmann (44.) schraubten das Ergebnis auf 8:1 hoch!

Auch nach Wiederbeginn ließen es die Wölfinnen nicht ruhiger angehen, sie befanden sich schließlich auf der Jagd nach dem zweistelligen Resultat. Harder mit ihrem dritten Treffer und Wullaert (57.) machten die zehn Tore schnell voll. Dabei blieb es nicht, nach weiteren Treffern durch Hansen (69.) und Wullaert (83.) sowie Soni auf Seiten der Spanierinnen (76.) hieß es am Ende 12:2 - und der VfL setzte beim Einzug in das Achtelfinale der Champions League ein europaweites Ausrufezeichen.

Bayerns Aufholjagd gegen Chelsea kommt zu spät

Weniger aussichtsreich war die Ausgangslage für den zweiten deutschen Vertreter in der Champions League: Der FC Bayern musste das 0:1 beim FC Chelsea im heimischen Stadion an der Grünwalder Straße umbiegen. Ein realistisches Vorhaben, wie Trainer Thomas Wörle vorab betont hatte: "Meine Mannschaft besitzt sowohl die Stärke als auch die Mentalität, die Engländerinnen zuhause in die Knie zu zwingen."

Doch diese Engländerinnen erwiesen sich als extrem harte Nuss für den FCB. Die Münchnerinnen ergriffen zwar von Beginn an die Initiative und bemühten sich redlich um einen Treffer, kamen im ersten Durchgang aber nur zu einer echten Torchance. Islacker drückte die Kugel allerdings aus sechs Metern volley über den Querbalken (22.). Ansonsten fehlte dem Wörle-Team die letzte Überzeugung, um defensivstarke Blues in die Bredouille zu bringen.

Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht, ehe es die kalte Dusche für die Münchnerinnen gab. Bachmann schickte Kirby auf die Reise, die frei auf Zinsberger zusteuerte und die Kugel aus 16 Metern im linken Kreuzeck versenkte (60.). Bayern brauchte drei Tore für das Weiterkommen, raffte sich aber noch einmal auf.

Kein Elfmeter, kein Tor - Doppeltes Pech für den FCB

Erst unterlief Gemma Davison nach einem Eckball ein Eigentor (75.), als Vonkova dann nach einem Lindahl-Patzer zum 2:1 abstaubte (82.), wurde es Nervenkitzel pur. Der FCB rannte unermüdlich an, wohingegen der CFC am Zahnfleisch ging und nicht mehr konsequent verteidigte. Chancen auf das 3:1, sie waren definitiv da für die Heimelf: Vonkova blieb mit einem Schuss an einer Abwehrspielerin hängen (88.), dann ahndete das Schiedsrichtergespann ein klares Handspiel einer Engländerin im Strafraum nicht (89.). Am Ende der fünfminütigen Nachspielzeit kam es noch dicker für den FCB, dort wurde ein Treffer wegen eines nicht erkennbaren Offensivfouls aberkannt - das unglückliche und vermeidbare Aus im Sechzehntelfinale war besiegelt.

mam / https://www.kicker.de/news/fussball/...en-chelsea---wahnsinnige-woelfinnen.html