Understatement bei den Bayern, Respekt bei den Wölfinnen
Wer kann den VfL Wolfsburg stoppen?

Die neue Bundesligasaison steht in den Startlöchern und die große Frage ist: Kann jemand den VfL Wolfsburg stoppen? Die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch dominierte in der letzten Saison, hat allerdings mit dem FC Bayern einen echten Konkurrenten. Die Münchnerinnen üben sich wie gewohnt in Understatement, Lob gibt es indes aus dem Lager der Wölfinnen.

Wolfsburg wurde in der vergangenen Saison Deutscher Meister, Pokalsieger und erreichte das Finale der Champions League - verlor dort erst in der Verlängerung gegen das französische Topteam Lyon. Die Titelvitrine bekommt Jahr für Jahr weiteren Zuwachs, es war bereits der vierte Meistertitel und der fünfte Pokalsieg. Dazu gesellen sich die zwei Champions-League-Titel 2013 und 2014. "Die Mannschaft hat eine große mentale Stärke. Jede einzelne Spielerin ist erfolgshungrig und alle denken in die gleiche Richtung", erklärt Coach Stephan Lerch, der vor einem Jahr Ralf Kellermann ablöste.

Die Qualität im Kader der Wölfinnen ist immens. Mit beispielsweise Pernille Harder (Europas Fußballerin des Jahres), Caroline Hansen oder der deutschen Nationalspielerin Alexandra Popp hat der Meister reichlich Spielerinnen in seinen Reihen, die ein Spiel alleine entscheiden können. Dazu haben erfahrene Kräfte wie Lena Goeßling oder Nilla Fischer zu alter Form zurückgefunden. "Wir dürfen uns auf unseren Erfolgen aber nicht ausruhen", warnt Lerch.



Understatement bei Wörle

Fragt sich nur: Wer kann dieses Starensemble stoppen? Am ehesten wohl die Fußballerinnen des FC Bayern, die 2015 und 2016 Meister wurden. In den vergangenen beiden Jahren gab es für den FCB zweimal die Vizemeisterschaft. "Wolfsburg ist derzeit die Nummer eins", übt sich Trainer Thomas Wörle gewohnt in Understatement. Allerdings muss er sich keinesfalls kleinmachen, denn sein Team hat ebenfalls viel Qualität in seinen Reihen. Letztes Jahr hatte Bayern am Ende nur drei Punkte weniger auf dem Konto, in der Saison zuvor waren es nur zwei Zähler weniger.

Kellermann sieht Bayern auf Augenhöhe

Im Finale waren die Münchnerinnen auf Augenhöhe mit Wolfsburg, verloren im Elfmeterschießen mit 3:2. "München ist komplett mit uns auf Augenhöhe", sagt Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter der Wolfsburger. Almuth Schult, Nummer eins beim VfL und in der Nationalmannschaft, stimmt mit ein. "Ich finde, dass die Bayern sich nicht verstecken müssen. Sie haben sich super verstärkt", so die Torfrau.

Und sonst: Potsdam, Frankfurt, Freiburg?

Und welche Teams muss man sonst noch auf dem Zettel haben? Der FFC Frankfurt (Erster in der ewigen Tabelle der Frauen-Bundesliga) und Turbine Potsdam verfügen wohl nicht über ausreichend und konstant hohe Qualität. "Wir haben mit die jüngste Mannschaft in der Liga und wollen uns erst mal als Team weiterentwickeln", so FFC-Trainer Niko Arnautis. Außerdem muss der letztjährige Dritte aus Freiburg zum Kreise der Favoriten gezählt werden. "Freiburg traue ich das immer zu, trotz der vielen Abgänge", sagt Schult dazu, ob der SC dem VfL gefährlich werden kann.

Am Samstag startet die neue Saison mit dem Spiel zwischen Duisburg und Essen. Wolfsburg empfängt am Sonntag Frankfurt und die Bayern reisen nach Leverkusen.

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