Erste Niederlage nach 26 Siegen für Deutschland
Wütende Jones kritisiert ihre Spielerinnen

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hatte vor der Partie am Freitag gegen Island 26 WM-Qualifikationsspiele in Serie gewonnen. Diese Statistik ist nun Geschichte. Denn die DFB-Frauen verloren gegen die Isländerinnen verdient mit 2:3. Bundestrainerin Steffi Jones fand nach der Partie deutliche Worte und kritisierte ihre Mannschaft.

"Es geht nicht, dass man uns mit so einfachen Mitteln schlägt", tobte Bundestrainerin Steffi Jones nach der Partie am "ZDF"-Mikrofon. "Wir wussten, dass sie stark nach Einwürfen sind und gut kontern. Und da halten wir nicht gegen. Mir reicht nicht, dass wir nur 15 Minuten guten Fußball spielen und nicht zeigen, dass wir Deutschland sind. Man kann von einem Tiefpunkt sprechen."

Klare Worte von der Trainerin, die zuvor einen schwachen Auftritt ihrer Mannschaft gesehen hatte. Überraschend erhielt im Tor Laura Benkarth den Vorzug vor der eigentlichen Nummer eins Almuth Schult, die auf der Bank Platz nahm. Und die Torfrau erwischte keinen guten Tag, agierte beim ersten Gegentreffer zu unentschlossen und ermöglichte Dagny Brynjarsdottir damit den Führungstreffer (15.). Sechs Minuten später schlug Benkarth im Sechzehner über den Ball, Elin Jensen traf anschließend das leere Tor nicht. Deutschland spielte nach vorne ohne Ideen, aber kurz vor der Pause traf Alexandra Popp per Kopf immerhin zum Ausgleich.

Die Angreiferin hätte beinahe die Partie komplett gedreht, kurz nach der Halbzeit traf sie nur die Latte. Quasi im Gegenzug die erneute Führung für Island, Jensen versetzte Maier mit einer einfachen Körpertäuschung und netzte überlegt ein (47.). Die Isländerinnen setzten sogar noch einen drauf, Brynjarsdottir erzielte nach einem Konter ihren zweiten Treffer (58.). Der Anschluss durch die eingewechselte Lea Schüller kam schlussendlich zu spät (88.).
"Haben uns beeindrucken lassen"

Olympiasieger Deutschland verlor mit der ersten Pleite in einem WM-Qualifikationsspiel nach 26 Siegen in Serie die Tabellenführung in der Gruppe 5 an die punktgleichen Isländerinnen. "Als Mannschaft sind wir sehr enttäuscht", sagte Kapitänin Babett Peter. "Wir haben uns beeindrucken lassen von der körperlichen Präsenz, das darf uns als Deutschland nicht passieren."
Jones wütend

Noch deutlicher wurde Bundestrainerin Jones. "Es fängt alles mit Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten an. Man konnte klar sehen, dass Island wollte. Wenn wir da nicht gegenhalten, sind wir immer Verlierer", so die ehemalige Defensivspielerin. "Ich bin sauer, weil die Spielerinnen vor dem Spiel klar formuliert haben, sie werden alles geben und spielstärker sein als Island. Das war nicht der Fall über 90 Minuten." Besser kann es die Mannschaft am kommenden Dienstag machen, da treffen die DFB-Frauen in Großaspach auf Außenseiter Färöer.

mst/dpa
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