Klubchef Martin Kind will im Sommer erneut kräftig in die Mannschaft investieren, um 96 dauerhaft an der Bundesliga-Spitze zu etablieren.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Erfolg ist in der Boombranche Profifußball schwieriger zu planen als in anderen Wirtschaftszweigen. Es gibt genug warnende Beispiele von Klubs, die trotz Millionen-Investitionen in den sportlichen und so auch in den wirtschaftlichen Ruin steuerten.
Wenn das Gesamtkonzept aber stimmt, „gibt es doch eine relativ deutliche Planungssicherheit“, glaubt 96-Boss Martin Kind. „Das zeigt das Beispiel Hoffenheim recht eindrucksvoll.“ Wenn man den reichen Dorfklub so durch die zweite Liga stürmen sieht, drängt sich der Eindruck auf, dass Geld eben doch Tore schießt.
Kind will 96 „mittelfristig“ (in den nächsten ein bis drei Jahren) „im oberen Tabellendrittel, also näher an Platz fünf als an Platz zehn, etablieren. Darauf muss unsere Einkaufspolitik ausgelegt sein.“ Einen dauerhaften Aufschwung gibt es aber in der Bundesliga nicht zum Nulltarif. Kind ist inzwischen „vom Grundsatz her der Auffassung, dass wir immer mehr auf Qualität achten müssen“. Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Dieter Hecking genießen dabei „das volle Vertrauen“ von Kind. Bei den jüngsten Einkäufen fällt ihm „kein völliger Fehlgriff ein. Selbst Benny Lauth kommt vielleicht noch.“
Weil aber „deutlicher Gesprächsbedarf in allen drei Mannschaftsteilen besteht“, wird 96 im Sommer wieder fünf bis zehn Millionen Euro investieren. Wunschspieler ist weiter Jan Schlaudraff, dessen Vertrag in München noch bis 2010 läuft. „Wir haben Bayern signalisiert, dass wir an dem Spieler interessiert sind“, sagt Kind.
Der Offensiv-Allrounder würde mindestens drei Millionen Euro Ablöse kosten. 96 streckt sich trotzdem nach Schlaudraff. Um einen „Topspieler wie Lukas Podolski“ zu werben, wäre dagegen „vermessen und noch zu früh“ für Kind. Das zeigt die Dimensionen, in denen 96 denkt. Neben einem Zehner sollen noch ein Stürmer sowie zwei Außenverteidiger kommen. Kandidaten sind Andreas Görlitz (KSC), an dem auch Bayern die Transferrechte hält, sowie Sascha Dum (Leverkusen) und Christian Eichner (ebenfalls KSC).
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