Er plant Zukunft in Hannover. Soziales Projekt in der Sommerpause.
Sergio Pinto darf bleiben, 96 hat ihm verziehen. Der Rotsünder sagte gestern der NP: „Meine Zukunft liegt in Hannover.“
VON FLORIAN KREBS HANNOVER. Noch vier Tage – auch Sergio Pinto sehnt den Urlaub herbei: „Zweieinhalb Wochen Florida, Entspannung pur, da werde ich nicht viel machen.“ Der 27-Jährige ist froh, dass die Saison endlich zu Ende ist – nachdem er in seinem ersten 96-Jahr von Dieter Heckings Lieblingsschüler zum Rüpelprofi geworden war.
Zusammen neun Spiele wurde Pinto vom DFB nach den üblen Tritten gegen Hamburgs Nigel de Jong und den Frankfurter Faton Toski gesperrt. 96 hatte vereinsintern eine weitere Partie und 20 000 Euro Strafe draufgepackt. Außerdem wurde der Sünder zu einem sozialen Projekt verdonnert. Pinto wird während der Sommerpause die Patenschaft für die „Chancenstiftung für Bildung“ übernehmen, er will Kindern und Jugendlichen zu besseren Bildungschancen verhelfen. Denkbar ist für den 96-Profi auch eine dauerhafte Mitarbeit. „Vielleicht steht er zukünftig als regelmäßiger Werbeträger zur Verfügung“, sagt Berater Peter Jungnitsch.
Für Pinto und auch 96 ist die Sache damit erledigt. „Wir sind nicht nachtragend“, betont Sportdirektor Christian Hochstätter. „Es ist alles ausgeräumt, meine Zukunft liegt in Hannover“, sagt der Deutsch-Portugiese, den Hecking unmittelbar nach dem Frankfurt-Ausraster noch rausschmeißen wollte. Die Bundesliga musste Pinto in den letzten Wochen vor dem Fernseher oder auf der Tribüne verfolgen. Umso schöner fand er es, im Benefizspiel in Elze endlich mal wieder mitspielen zu dürfen. Beim 8:2 gegen eine Leinetal-Auswahl gelang ihm ein Treffer, jubeln will er in der neuen Saison wieder öfter.
„Ich hoffe, die Fans werden dann mehr als 20 Spiele von mir sehen“, sagt Pinto. Persönliche Ziele mag er aber nicht formulieren: „Ich will mich nicht unter Druck setzen – der ist eh schon da.“ Um diesem Druck standzuhalten und weitere rote Karten zu vermeiden, arbeitet Pinto mit einer Psychologin aus Aachen zusammen: „Aber das tue ich schon seit Jahren. Wenn ich Bedarf habe, nutze ich die Zusammenarbeit. Ich werde mich aber nicht plötzlich einmal die Woche mit ihr treffen.“
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