Vereinsrekord - 96 siegt mit 4:1

Der Europa-Gala folgte auch in der Bundesliga eine Feierstunde. Durch Tore von Lars Stindl (19.), Jan Schlaudraff (61.) und zweimal Mame Diouf (67. und 83.) ...

...bei einem Gegentreffer von Kevin Pezzoni schlägt Hannover 96 den 1. FC Köln mit 4:1 (1:1).

"Schulle" für "Panda" – "Poldi" muss zuschauen
Einen Wechsel musste 96-Coach Mirko Slomka gegenüber dem 4:0-Erfolg gegen Lüttich vornehmen. Für den angeschlagenen Pander rückte Schulz auf die Linksverteidigerposition. Die Kölner Gäste mussten auf den Rot gesperrten Podolski verzichten, für den Nationalstürmer kam Ishak ins Team. Pezzoni erhielt den Vorzug vor Lanig.

Stindl setzt nach und trifft
Als wollten die Roten ihre europäische Gala direkt fortführen, setzten sie die Geißböcke von Beginn an mächtig unter Druck. Schon nach fünf Minuten verpasste Abdellaoue im Zentrum eine scharfe Hereingabe Rausch nur hauchdünn. Dass Köln allerdings gewillt war, in der AWD-Arena auch ohne Sturmführer Podolski eigene offensive Nadelstiche zu setzen, zeigte sich nach zehn Minuten. Es war alleine dem starken Reflex Ron-Robert Zielers zu verdanken, dass Novakovic nicht die frühe Gästeführung markieren konnte. Der Slowene scheiterte alleinstehend am 96-Schlussmann, den Nachschuss schob Ishak am linken Aluminium vorbei. Doch den Druck entwickelten die Gastgeber. Zunächst setzte Abdellaoue seinen Schuss vom linken Strafraumeck nach guter Vorarbeit Schlaudraffs nur knapp neben den kurzen Pfosten (13.), in der 19. Minute lag das Runde dann aber doch erstmals im Eckigen: Im Anschluss an eine starke Ballstafette ließ Lars Stindl das von Abdellaoue quer gelegte Leder zunächst klug für Schlaudraff passieren, um nach dessen Scharfschuss, den Gästekeeper Rensing nur abklatschen konnte, wieder zur Stelle zu sein und das Spielgerät im Gehäuse unterzubringen.

96 verpasst es nachzulegen, Pezzoni bestraft das
Mit der Führung im Rücken spielte die Slomka-Elf weiter sehenswert nach vorne, ohne jedoch die nötige Effizienz vorm Tor zu präsentieren. So ließen die 96er eine Doppelchance durch Abdellaoue und Schmiedebach liegen, weil beide im Strafraum in aussichtsreicher Position bedrängt zu Fall kamen (31.). Zumindest Serenos Halten gegen „Moa“ war dabei grenzwertig, wurde jedoch vom Schiedsrichter Stark nicht geahndet. Rausch scheiterte kurz darauf per Dropkick an Rensing (33.), zudem verfehlte Stindls 30-Meter-Versuch den linken Giebel nur ganz knapp (35.). Die fehlende Kaltschnäuzigkeit sollte sich rächen, auch wenn 96 den ersten Warnschuss noch unbeschadet überstand: Im Anschluss an einen Freistoß ließen defensive Abstimmungsprobleme Novakovic plötzlich komplett frei zum Kopfball kommen. Diesen platzierte der Stürmer jedoch halbherzig am rechten Pfosten vorbei (36.). Auch Clemens Volleyversuch verfehlte das Ziel (39.). Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte deutlich den Rheinländern, auch wenn Schulz` Kopfball nach Linksecke noch einmal für Gefahr auf der anderen Seite sorgte (41.). So kam das, was oft passiert, wenn ein Team es verpasst, den Sack trotz bester Gelegenheiten früh zu zu machen. Zunächst konnte Zieler den Ausgleich per Weltklassetat gegen Clemens Schrägschuss noch verhindern. Die anschließende Linksecke verwandelte dann aber Kevin Pezzoni per Kopf zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleich (43.).

Novakovic verzweifelt – "Schlaufi" macht`s vom Punkt
Nach dem Pausentee schienen die Gastgeber immer noch ein wenig angeschlagen angesichts der unnötigen Wendung im Spiel, Köln kam geistig frischer aus der Kabine. Nach wenigen Minuten schienen sich die Roten jedoch zu schütteln und das Heil wieder in eigenen Angriffsbemühungen zu suchen. Zunächst fehlten dem zur Pause für Abdellaoue eingewechselten Diouf nur ein paar Zentimeter, um Stindls Hereingabe zu verwandeln (51.), dann begrub Rensing einen Schlaufdraff-Schlenzer unter sich (54.). Die echten Hochkaräter gab es aber plötzlich auf der anderen Seite, Novakovic verdiente sich dabei den Titel des „Chancentods“. Zunächst verzweifelte er im Nachschuss an einer Sensations-Parade Zielers, der auch bereits beim vorhergehenden Clemens-Aufsetzer zur Stelle war (58.). Dann gelang dem Slowenen das Kunststück, die Kunststoffkugel aus elf Metern am leeren Gehäuse vorbei zu schieben, nachdem Ishak diese vom rechten Strafraumeck an den kurzen Pfosten genagelt hatte (59.). Nun waren es also die Gäste, deren schlechte Chancenauswertung sich rächen sollte. Im direkten Gegenzug wurde Rausch im Strafraum von Sereno gelegt, der Unparteiische zeigte auf den Punkt! Jan Schlaudraff ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte den Foulelfmeter souverän (60.) zum 2:1.

Diouf schnürt Doppelpack
Nun musste die Solbakken-Elf öffnen, 96 konterte die Gäste aus. Rausch fand zunächst noch in Rensing seinen Meister (66.), dann aber sollte es erneut im Kölner Kasten klingeln. Eingeleitet wurde der sehenswerte Konter durch einen weiten Ball des famosen Stindls auf den eingewechselten Ya Konan. Der Ivorer setzte sich klasse durch, um dann klug auf Mame Diouf quer zu legen. Der Winter-Neuzugang zeigte all seine Klasse, ließ Rensing noch aussteigen und verwandelte eiskalt zur Vorentscheidung (68.). Die Gäste waren geschlagen und hatten am Ende sogar noch Glück, nur noch einen weiteren Gegentreffer zu kassieren. So ließen Stindl per Freistoß (71.), Ya Konan (75.), und Diouf (80.) weitere dicke Gelegenheiten liegen, ehe der Senegalese dann doch noch seinen Zweierpack besiegeln konnte. Bei einer Stindl-Linksecke stand Mame Diouf sträflich frei und verwandelte per Kopf ins rechte Toreck (83.) – 4:1 und damit der Schlussakkord eines hoch attraktiven Spiels.

Neuer Vereins-Heimrekord
Mit dem am Ende deutlichen Heimsieg – das 14. ungeschlagene Heimspiel in Folge bedeutet einen neuen Vereinsrekord – rücken die Roten an Leverkusen und Bremen heran und bleiben dick im Geschäft um die internationalen Plätze. Nun kann auch die schwere Aufgabe am kommenden Samstag bei Bayern München voller Selbstvertrauen angegangen werden.

STATISTIK

Hannover 96: Zieler – Cherundolo, Eggimann, Haggui, Schulz – Schmiedebach (68. Ya Konan), Pinto, Stindl, Rausch – Schlaudraff (78. Stoppelkamp), Abdellaoue (46. Diouf)

1.FC Köln: Rensing – Brecko, Sereno (73. Roshi), Geromel, Eichner – Riether, Pezzoni (77. McKenna), Clemens, Peszko (73. Jemal) – Ishak, Novakovic

Tore: 1:0 Stindl (19.,Schlaudraff), 1:1 Pezzoni (43., Clemens), 2:1 Schlaudraff (61., FEM, Rausch), 3:1 Diouf (67., Ya Konan), 4:1 Diouf (83., Stindl)

Gelbe Karten: - / Sereno

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Zuschauer: 45.000