Ist alles etwas liegengeblieben wegen der Tombola, sorry !

1:5 - Pokalaus beim BVB

Hannover 96 ist im Achtelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden. Beim Titelverteidiger Borussia Dortmund kassierte die Slomka-Elf eine herbe 1:5 (0:3)-Niederlage.

Gleich drei Treffer erzielte Mario Götze (3., 40., 84.), zudem trafen Blaszczykowski (18.) und Lewandowski (90.) für den BVB. Mame Diouf konnte in der 79. Minute lediglich zwischenzeitlich für die Roten verkürzen.

Pander ersetzt Rausch – drei Sechser
Während der Gastgeber aus Dortmund auf Linksverteidiger Schmelzer (Infekt) verzichten musste – Großkreutz rückte nach hinten – setzte 96-Coach Mirko Slomka auf der gleichen Position auf Pander an Stelle von Rausch. Haggui bildete gemeinsam mit Eggimann die Innenverteidigung, davor bildeten die 96er eine defensive Dreierreihe mit Schmiedebach, Schultz und da Silva Pinto, um mehr Stabilität als zuletzt zu erreichen.

Von Beginn an chancenlos
Einen schlimmeren Start hätte es für die Roten jedoch nicht geben können. Mit dem allerersten Gastgeberangriff führte der Favorit BVB bereits mit 1:0. Mario Götze brauchte eine Kopfballvorlage Großkreutz ` aus zwei Metern nur noch über die Linie zu drücken, nachdem Lewandowski verpasst hatte (2.). Allerdings stand der Pole im Abseits, so dass durchaus berechtigte Zweifel an der Korrektheit des Treffers blieben. Nach sechs Minuten war es dann Ron-Robert Zieler, der die Roten zumindest noch im Spiel hielt, als er gegen Lewandowski, der den 96-Keeper fast schon umspielt hatte, das 0:2 verhinderte. Den anschließenden Eckball köpfte Lewandowski dann knapp neben den rechten Pfosten. Es spielte in dieser Anfangsphase nur ein Team, das war der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger. Die Quittung sollte nach 16 Minuten folgen: Jakub Blaszczykowski tauchte gegen eine überforderte 96-Defensive nach einem allerdings starken Reus-Pass alleine vor Zieler auf. Der bedauernswerte 96-Schlussmann konnte „Kubas“ ersten Versuch zwar noch abwehren, doch das Spielgerät prallte erneut genau auf den Polen und fand von diesem den Weg in die Maschen. Damit war die Partie früh vorentschieden, jetzt musste es zunächst darum gehen, hier keine ganz dicke Packung zu kassieren.
Und die Westfalen machten weiter wie gehabt. Kombinationssicher spielten sie sich durch eine orientierungslos wirkenden 96-Abwehrverbund. So setzte Piszczek seinen Landsmann Blaszczykowski per genialen Heber klasse in Szene, dessen Hereingabe verpassten dann aber Freund und Feind (26.). Auch als 96-Coach Slomka reagierte und Schlaudraff für den überforderten Pander brachte (28.), änderte sich nichts. Eigene 96-Offensivszenen: Fehlanzeige! BVB-Angriffe: Fast im Minutentakt! „Kuba“ (28.) Reus (30.) und Hummels (38.) vergaben und verpassten so zunächst die endgültige vorzeitige Entscheidung. Die sollte dann aber in der 39. Minute folgen: Nach Cherundolo-Foul an Reus zeigte Mario Götze all seine Klasse, als er den fälligen Freistoß aus 18 Metern eiskalt unter der Mauer hindurch flach in die linke Ecke verwandelte – 3:0! So sollte nach 45 Minuten eine auch in der Höhe hochverdiente BVB-Führung zu Buche stehen. Die Niedersachsen hatten gegen den völlig beschäftigungslosen Weidenfeller nicht einen Torschuss zu verbuchen.

Er konnte einem leid tun: 96-Keeper Ron-Robert Zieler geriet unter Dauerbeschuss. Hier rettet er stark gegen Lewandowski

Kurzer Hoffnungsschimmer durch Diouf
In Durchgang zwei musste es nur noch darum gehen, sich einigermaßen achtbar aus der Affäre zu ziehen. Die erste Gelegenheit hatten aber schnell wieder die Gastgeber. Doch der Schrägschuss des eminent stark aufspielenden Blaszczykowski rauschte am langen linken Eck vorbei (48.). Nach 50 Minuten sollte es dann aber endlich soweit sein mit der allerersten96-Gelegenheit. Schlaudraff schickte Diouf , der jedoch am herausstürzenden Weidenfeller scheiterte. Das sollte aber nur ein kurzes „Strohfeuerchen“ bleiben. Bereits zwei Minuten später verhinderte Zieler mit starker Parade gegen den Fernschuss Lewandowskis. Und es gab weitere Chancen für Dortmund zu erhöhen. So landete Subotics Kopfball nach Reus-Freistoß knapp neben dem Aluminium (57.). Lewandowskis Kopfballtreffer wurde wegen Abseitsstellung nicht anerkannt (61.). Die Schwarz-Gelben konnten weiterhin nach Belieben schalten und walten, den Roten war anzumerken, dass man den Schlusspfiff längst herbeisehnte. Wenn gar nichts klappt, zählt dann auch ein eigener aus dem Nichts fallender vermeintlicher Treffer nicht. Schulz hatte nach einem Freistoß per Kopf eingenetzt, aber auch hier verweigerte Schiedsrichter Brych wegen Abseits die Anerkennung (65.). Dem Spielstand entsprechend nahm die Klopp-Elf so langsam das Tempo aus der Partie, ohne dabei ihre deutliche Dominanz aufzugeben. So kam der eingewechselte Sobiech zu einem Kopfball, der aber Weidenfeller vor keine Probleme stellte (71.). Die besseren Gelegenheiten blieben aber weiterhin den BVBlern vorbehalten, Pisczeks Volley aus der Distanz landete aber eine Etage zu hoch (77.). Fast unverhofft konnte die Slomka-Elf plötzlich doch noch einmal verkürzen: Huszti konnte vom linken Flügel unbedrängt flanken und Mame Diouf ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte per Kopf zum 1:3 (79.). Sollte hier doch noch etwas gehen? Einfache und klare Antwort: Nein! Am Ende legte die Klopp-Elf ihrerseits dann sogar noch zwei weitere Treffer drauf: Zunächst war es erneut der überragende Götze, der die Murmel nach Lewandowski-Linksflanke volley unter die Latte nagelte (84.). Den Schlussakkord setzte dann der polnische Flankengeber selbst, als er in der Schlussminute zunächst am Pfosten scheiterte, um schließlich im zweiten Versuch Zieler zum fünften Mal zu überwinden.

Viel Arbeit für die 96-Defensive: Hier versucht Eggimann Reus zu stoppen.

Nun neue Kraft schöpfen
Das Kapitel DFB-Pokal ist für die 96er damit für diese Saison beendet. Der herausragenden Pokalbilanz gegen den BVB – in allen vier bisherigen Duellen waren die Roten als Sieger vom Platz gegangen – konnte kein weiterer Efolg hinzugefügt werden, die Sensation blieb aus. Zu keiner Phase konnte sich die Slomka-Elf vom frühen Schock des 0:1 erholen und mussten sich schließlich der beeindruckenden Offensivgala des Pokalverteidigers ergeben. Nun geht es für das Team nach 53 Pflichtspielen im Jahr 2012 in den wohl verdienten Urlaub, um im Jahr 2013 die anstehenden Aufgaben im Liga und Europapokal mit neuer Kraft anzugehen.
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STATISTIK

Borussia Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Hummels, Großkreutz – Gündogan, Kehl, Blaszczykowski (85. Perisic), Götze (87. Bittencourt), Reus (77. Schieber) – Lewandowski

Hannover 96: Zieler – Cherundolo (67. Sakai), Eggimann, Haggui, Pander (30. Schlaudraff) – Schmiedebach, Schulz, da Silva Pinto, Ya Konan (67. Sobiech), Huszti – Diouf

Tore: 1:0 Götze (2., Großkreutz), 2:0 Blaszczykowski (18., Reus), 3:0 Götze (40., Reus), 3:1 Diouf (79., Huszti), 4:1 Götze (84., Lewandowski), 5:1 Lewandowski (90., Bittencourt)

Gelbe Karten: - / Cherundolo, Schmiedebach

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Zuschauer: 77.615

Fotos: deisterpics

hannover96.de