Pastorin stoppt Trump
"Ich habe Sie nicht eingeladen, damit Sie..."

Auftritt Donald Trump in einer Kirche der US-Stadt Flint: Der Präsidentschaftskandidat holt aus zur Generalabrechnung mit Hillary Clinton. Da schreitet die Pastorin ein.

Es klang erst mal wie eine ganz gewöhnliche Rede von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump: Seine Rivalin im Rennen ums Weiße Haus, Hillary Clinton, habe in Wirtschaftsfragen versagt, erklärte Trump am Rednerpult. Genauso habe sie auch in der Außenpolitik versagt. "Alles, was sie angefasst hat, ging schief, alles. Hillary Clinton ..." Doch viel weiter kam Trump diesmal nicht.

Faith Green Timmons schritt ein. Sie ist Pastorin in der Bethel United Methodist Church in Flint, in der Trump am Mittwoch am Rednerpult stand. Und Timmons wollte es nicht hinnehmen, dass Trump seinen Kirchenbesuch für seinen Wahlkampf nutzte.

"Herr Trump, ich habe Sie eingeladen, damit Sie sich bei uns dafür bedanken können, was wir für Flint geleistet haben - und nicht, damit Sie eine politische Rede halten." Viel weiter kam Timmons nicht.

Trump fiel ihr ins Wort und entschuldigte sich sofort. "Oh, oh, oh, ok, ok, ok, alles klar. Dann spreche ich jetzt wieder über Flint, ok?", sagte er. "Flints Leiden ist das Ergebnis von so vielen unterschiedlichen Fehlern..." Nach insgesamt sechs Minuten war die Rede vorbei.




Schon vor Trumps Besuch hatte Pastorin Timmons laut CNN eine Erklärung veröffentlicht. "Die Veranstaltung ist für jedermann offen, heute ist Donald Trump hier, um uns zu besuchen. Trumps Anwesenheit in der Bethel United Methodist Church ist keinesfalls ein Zeichen dafür, dass wir seine Kandidatur unterstützen."

Die Stadt Flint war international wegen eines Trinkwasserskandals in die Schlagzeilen geraten, aufgrund der Verseuchung rief Präsident Barack Obama den Notstand im Bundesstaat Michigan aus (hier lesen Sie mehr Hintergründe zu dem Wasserskandal). In Flint wohnen vor allem Afroamerikaner. Trumps Besuch wird als Versuch gewertet, bei dieser Wählergruppe zu punkten.

Laut CNN war die Unterbrechung seiner Rede durch Timmons nur einer von vielen unangenehmen Zwischenfällen während seines Besuchs in der Stadt. In der Kirche sei er beispielsweise von mehreren Zuhörern lautstark kritisiert worden - unter anderem dafür, dass er Schwarze faul genannt und erklärt hatte, sie hätten nichts zu verlieren.

Auch in diesem Fall schritt übrigens Pastorin Timmons ein - und nahm Trump gegenüber den Wütenden in Schutz: "Das ist meine Kirche, und Sie werden ihn respektieren."

https://www.spiegel.de/politik/ausland/do...-a-1112388.html


Oh man lolol


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