11.02.2016, 19:53
Hannover: Ohne Acht nach Dortmund
Schaaf funkt S.O.S. - Chance für Sobiech?

Zu den sportlichen Problemen gesellt sich bei Hannover 96 nun auch noch der personelle Notstand. Vor der schweren Auswärtspartie am Samstag bei Borussia Dortmund verzeichnet der Tabellenletzte gleich acht Ausfälle. Darunter fällt der komplette Angriff, Kapitän Christian Schulz - und auch weiterhin Hoffnungsträger Hiroshi Kiyotake.


Als ob es nicht schon schlimm genug um Hannover 96 stünde. Bereits in der ersten Wochenhälfte hatte sich abgezeichnet, dass den Niedersachsen nominell wichtige Akteure wie Regisseur Hiroshi Kiyotake oder Mittelfeld-Routinier Leon Andreasen (beide nach Fußverletzungen) am Wochenende in Dortmund nicht zur Verfügung stehen würden. "Nun kommen noch ein paar dazu", funkt Thomas Schaaf S.O.S., "es hat uns noch einmal zusätzlich erwischt."

Neuester Zugang im 96-Lazarett ist Adam Szalai. "Er wird uns mit einem Muskelfaserriss zumindest 14 Tage fehlen", so der Trainer. Das macht vor allem die Situation in der Offensive prekär, zumal auch Hugo Almeida, ohnehin am Rücken lädiert, zusätzlich mit einem Infekt flach liegt. Da auch Charlison Benschop (Knie- und Schambeinprobleme) längerfristig ausfällt, verbleibt als nomineller Stürmer nur noch der unter Schaaf ins Abseits geratene Artur Sobiech.


Ob der Pole, im Hinspiel zweifacher Torschütze beim 2:4 gegen die Borussia, nun zum Zuge kommt, ließ der Coach jedoch offen: "Wir haben schon noch ein paar Spieler wie Allan Saint-Maximin, Kenan Karaman oder Uffe Bech ... Aber Artur ist natürlich auch eine Option."

Keine solche ist zumindest am Samstag in Dortmund auch Kapitän Christian Schulz. "Es ist nicht besser geworden, er fällt aus", stellte Schaaf zu seinem Kapitän, den in dieser Woche eine Magen-Darm-Grippe plagt, nüchtern fest. Bei dem Ex-Freiburger Duo Felix Klaus/Oliver Sorg werde es jeweils nach Knieverletzungen besser, "aber es ist noch nicht daran zu denken, dass sie im Kader sind."
Bitterster Ausfall: Kiyotake

Besonders quälend aber gestaltet sich für 96 das lange Warten auf Hiroshi Kiyotake, der mit seinen spielerischen Möglichkeiten als großer Hoffnungsträger und Rettungsanker gilt. Doch nach vorsichtigen Schätzungen, nach denen der Japaner eventuell schon in Dortmund mitwirken könnte, klingen die neuen Äußerungen des Trainers eher vage, nachdem der 26-Jährige zunächst noch immer nicht wieder voll im Mannschaftstraining stand. "Bei Kiyo ist es so, dass er die Belastung nun steigern muss. Aber er war 90 Tage raus", so Schaaf, "da müssen wir noch Aufbauarbeit leisten, um ihn in einer Form zu erleben, in der er sich selbst und uns helfen kann."

Wenn dann für den Tabellenletzten nicht schon jede Hilfe zu spät kommt ...


Quelle: www.kicker.de