02.04.2016 / Spielbericht
0:3 – Couragierter Auftritt wird nicht belohnt

Ein ganz bitterer Tag für 96: In einem chancenreichen Match verloren die lange mutig agierenden Niedersachsen gegen den Hamburger SV mit 0:3 (0:0). Cleber (61.) per Kopf sowie Schipplock (73.) und Müller (75.) innerhalb von zwei Minuten entschieden die Partie für den HSV.

Volle Offensive
96-Chefcoach Thomas Schaaf nahm gegenüber dem 0:1 in Frankfurt zwei Wechsel in der Startelf vor. Für den verletzten Hotaru Yamaguchi rückte Iver Fossum ins Team und Kenan Karaman nahm erstmal auf der Bank Platz und wurde durch Stürmer Ádám Szalai ersetzt, der neben Hugo Almeida als zweite Spitze agierte. HSV-Coach Bruno Labbadia musste auf den gelbgesperrten Matthis Ostrzolek verzichten. Für ihn verteidigte Dennis Diekmeier. Außerdem starteten Nicolai Müller und Sven Schipplock für Artjoms Rudnevs und Michael Gregoritsch.

Hannover überlegen – Hamburg mit Hundertprozentigem
Mit zwei Stürmern offensiv ausgerichtet agierten die Niedersachsen von Beginn an mutig nach vorne. Nach zwei Möglichkeiten von Szalai (6./7.) folgte dann aber die erste Großchance der Partie auf Seiten der Hamburger: Sven Schipplock mogelte sich über rechts durch, legte auf Ivo Ilicevic quer, doch der Kroate vergab kläglich und löffelte den Ball aus sechs Metern rüber. Es sollte eine Momentaufnahme bleiben, denn 96 blieb davon unbeeindruckt und spielte weiterhin offensiv nach vorne. Erst prüfte Almeida Adler aus 14 Metern, dann aus schwieriger Lage per Volley (17./23.). Nach einer halben Stunde erspielte sich die Schaaf-Elf zwar 60 Prozent Ballbesitz, aber der nächste große Aufreger gehörte wieder den Hanseaten. Nachdem Ceyhun Gülselam den Ball in der Vorwärtsbewegung verlor, schalteten die Hamburger schnell um und spielten Schipplock (31.) zentral vor dem Tor frei. Dessen Tor wurde nach Foul an Christian Schulz jedoch von Schiedsrichter Robert Hartmann korrekterweise aberkannt – weiter 0:0. Und weiter mit den Roten: Nach einer Flanke von Hiroshi Kiyotake war es Gülselam (37.), der dem starken Adler das Leder aus fünf Metern in die Hände köpfte. Da war mehr drin! Mit einem für den HSV etwas schmeichelhaften 0:0 ging es schließlich in die Pause. Die Niedersachsen hatten mehr vom Spiel, sie waren vor dem Tor aber zu harmlos. Zwei Minuten entscheiden die Partie
HSV-Coach Labbadia reagierte zur zweiten Halbzeit und brachte Gideon Jung für Lewis Holtby. 96 blieb unverändert, was jedoch nicht auf den Spielverlauf zutraf. Denn nach chancenreicher erster Halbzeit spielten beide Teams zu Beginn etwas abwartender. Keiner wollte den ersten Gegentreffer kassieren. Doch dann erhöhten die Niedersachsen die Schlagzahl wieder ein wenig. Erst versuchte es Kiyotake (54.) mit einem harmlosen Schuss aus 16 Metern, dann war es Iver Fossum (57.) mit einem Volley knapp an der Strafraumgrenze, der jedoch kein Problem für Adler darstellte. Und so kam es, wie es kommen musste. Nachdem Ron-Robert Zieler zunächst noch überragend gegen Schipplock (60.) zur Ecke parierte, nutzte Cleber (61.) den anschließenden Standard zur 1:0-Führung für den HSV. Das war bitter, denn bis dato ließen die Hannoveraner hinten wenig anbrennen. Schaaf reagierte nun und brachte Uffe Bech für Gülselam (71.) und damit eine weitere Offensivkraft. Und doch waren es die Gäste, denen die Aktionen gehörten: Ilicevic (73.) nach starker Vorarbeit von Schipplock und Nicolai Müller (75.) erhöhten innerhalb von zwei Minuten auf 0:3 und sorgten damit für die Vorentscheidung. Die Luft war danach raus und so blieb es bei ebendiesem Ergebnis.

Weiterhin zehn Punkte Rückstand zum Vorletzten
Die Situation wird immer aussichtsloser für die Roten. Mit zehn Punkten Rückstand rangiert die Schaaf-Elf weiterhin auf dem letzten Platz und konnte die erwartungsgemäße Niederlage der Eintracht aus Frankfurt bei den Bayern damit nicht nutzen, um den Rückstand auf sieben Punkte zu verringern. Am kommenden Freitag schon trifft 96 auf Hertha BSC.
df

STATISTIK:

Hannover 96: Zieler - Sakai, Milosevic, Schulz, Sorg - Gülselam (71. Bech), Fossum, Prib, Kiyotake - Hugo Almeida, Szalai

Hamburger SV: Adler - Diekmeier, Cleber, Spahic, G. Sakai - Ekdal, Holtby (46. Jung), Müller, Hunt (69. Gregoritsch), Ilicevic (86. Lassoga) - Schipplock

Tore: 0:1 Cleber (61.), 2:0 Ilicevic (73.), 3:0 Müller (75.)

Gelbe Karten: Szalai / Ilicevic

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer: 49.000 (ausverkauft)