26 Verletzte bei Fußballspiel

Bei einem Blitzeinschlag während eines Spiels zweier Jugendmannschaften sind am Samstag mehrere Personen verletzt worden, drei davon schwer. Mehrere Notfallseelsorger kümmerten sich um die Betreuung von Verletzten und Angehörigen.

Bei einem Blitzeinschlag auf einem Fußballplatz sind am Samstag in Ingoldingen in Baden-Württemberg 26 Menschen verletzt worden. Zwei A-Jugendmannschaften hatten sich am Nachmittag zu einem Freundschaftsspiel getroffen, Zuschauer wollten die Begegnung verfolgen. "Der Blitzeinschlag kam wie aus heiterem Himmel", berichtete ein Polizeisprecher. Er traf, so erste Ermittlungen, einen Flutlichtmast. Drei Jugendliche erlitten schwere Verwundungen, ein 17-Jähriger musste noch auf dem Platz wiederbelebt werden. Am Sonntag berichtete die Polizei, er sei zwar über den Berg, liege aber im künstlichen Koma. Seine beiden Mannschaftskameraden erlitten schwere innere Verletzungen. Sie waren am Sonntag nach Polizeiangaben wieder ansprechbar und auf dem Weg der Besserung.

Über dem Fußballplatz des SV Ingoldingen-Muttensweiler schien am Samstag die Sonne, als sich die beiden Jugendmannschaften vor dem für 16 Uhr angesetzten Punktspiel trafen. Leichter Nieselregen und graue Wolken zogen zwar auf - doch von einem Gewitter war weit und breit keine Spur. Als der Blitz einschlug, standen drei 17-jährige Fußballspieler bei einem Metallgeländer in der Nähe des Mastes. Unter ihnen war auch der lebensgefährlich Verletzte, der mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Ulm geflogen wurde. Viele der Zuschauer, die das Drama mitansehen mussten, erlitten einen Schock und kollabierten, berichtete ein Retter.

"Bei einem Blitzeinschlag besteht auch später immer noch die Gefahr von Herz-Rhythmus-Störungen", berichtete ein Polizeisprecher. Deshalb stünden alle Leichtverletzten, unter ihnen 13 weitere Spieler, noch unter genauer Beobachtung, ihre Herzaktivität würde durch EKGs untersucht. Unter den Leichtverletzten sind auch zwei Mädchen im Alter zwischen 18 und 19 Jahren, die sich zufällig in der Nähe aufhielten. Sie hatten mit einem Rechen den Sand auf einem angrenzenden Beachvolleyballfeld bearbeitet.

In mehreren Gebäuden in der näheren Umgebung des Sportplatzes fiel der Strom aus. Die Erschütterung durch den Blitzeinschlag war Zeugenangaben zufolge sehr heftig.

Neben der Polizei waren 20 Rettungswagen mit 50 Rettungssanitätern und vier Notärzten im Einsatz. Mehrere Notfallseelsorger kümmerten sich um die Betreuung von Verletzten und stehen auch einen Tag danach noch Angehörigen mit psychologischer Unterstützung zur Seite.