Off-shore-Stadion für WM 2022

Ein Düsseldorfer Architekten-Büro und ein Frankfurter Projektentwickler haben ein schwimmendes Stadion für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 entworfen. Das weltweit einzigartige Stadion würde 65.000 Menschen fassen und könnte an jedes Land mit Meeresküste geschleppt werden.

Auslöser für die Idee war nach Angaben von Chefplaner Peter Knoebel die Tatsache, dass für sportliche Großereignisse wie Olympische Spiele oder Fußball-Welt- und Europameisterschaften immer größere und spektakulärere Stadien gebaut werden, die nach Ende des Events kaum noch Verwendung finden. Als Beispiele führt Knoebel das Olympische Stadion in Peking und die Stadien der WM 2010 an. „Die Frage der nachhaltigen Nutzung von Sportstätten nach einem Großereignis verlangt daher eine grundsätzlich neue konzeptionelle Lösung. Denn auch ein Rückbau wird – wie beispielsweise beim EURO 2008-Stadion in Salzburg – aufgrund der hohen Kosten oft gescheut“, erklärt Knoebel von der stadiumconcept Gmbh.

Mit Blick auf die WM-Bewerbung Katars entwickelte das Team daher bereits im Sommer 2010 das mobile Off-shore-Stadion. Katar plant für 2022 neun neue Stadien, die gemeinsam mit den drei auszubauenden Stadien über eine Gesamtkapazität von 600.000 Sitzplätzen verfügen sollen.

„Diese werden nach dem Turnier in einem Land mit 1,5 Millionen Einwohnern und einer Fußball-Liga mit 10 Teams nicht mehr benötigt, so dass in Katar überwiegend modulare Stadien mit Möglichkeit zum Rückbau entstehen werden. Unsere Vision ist jedoch mindestens auch ein Stadion, das durch eine weltweite Einsetzbarkeit nachhaltig genutzt werden kann, das Baukosten und sonstige Realisierungsrisiken späterer Ausrichter minimiert und gleichzeitig eine architektonische Einzigartigkeit darstellt. Darüber hinaus kann dieses Floating Stadion im Falle der Realisierung für den Fußball und die Welt ein einzigartiges Symbol für Fairplay im Sinne globaler Völkerverständigung werden“, so der Chefplaner Knoebel.

Für den Bau des Stadions, das auf einem Fundament aus zwei Schiffspontons fußen soll, ist die Verwendung recyclebarer und energie-extensiver Materialien vorgesehen. Eine autarke Energieversorgung soll durch energieeffiziente Dieselgeneratoren, Solarpaneelen im Dach sowie mobile Windräder gewährleistet werden. Auch die neuesten Sicherheits- und Komfortstandards sowie die aktuellen Richtlinien von FIFA und UEFA für den Neubau von Stadien wurden bei der Planung strikt eingehalten. „In einigen Bereichen liegen wir sogar weit über den Mindestanforderungen der FIFA“, bemerkt arenaCom-Projektentwickler Thomas Speck.

Ein weiteres Hauptaugenmerk legten die Entwickler bei der Planung des schwimmenden Stadions auf dessen Multifunktionalität. In den Baukörper sind insgesamt 180 Logen mit zugehörigen VIP-Bereichen integriert, dazu Büroflächen für das Organisationskomitee und die FIFA, Ausstellungsflächen für Sponsoren, unterschiedliche Gastronomiebereiche, ein Hotel, ein Fitnesscenter, ein Casino sowie weitere Konferenz- und Geschäftsflächen. Auch ein Fassungsvermögen bis zu 88.000 Sitzen und ein verschließbares Dach können laut Unternehmensangaben realisiert werden. „Damit ermöglichen wir auch außerhalb von Fußballspielen eine nachhaltige, flexible und wirtschaftliche Nutzung des Stadions auf allerhöchstem Niveau“, erklärt Speck abschließend. (Stadionwelt, 24.05.2011)

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