Drazan Jerkovic ist tot

Der ehemalige kroatische Nationaltrainer Drazan Jerkovic ist verstorben. Der 72-Jährige frühere Stürmer von Dinamo Zagreb verstarb am späten Dienstagabend nach einer Operation in einem Zagreber Krankenhaus. Jerkovic gilt als einer der größten Fußballspieler seines Landes. Bei der Weltmeisterschaft 1962 in Chile wurde er neben fünf weiteren Spielern Torschützenkönig.

Zwischen 1955 und 1965 schnürte der Stürmer die Fußballschuhe für Dinamo Zagreb. In diesem Zeitraum errang er mit dem Hauptstadtklub einen Meistertitel (1958), sowie zwei Pokalsiege (1960 1965). Die kroatische Sturm-Ikone erzielte in 315 Pflichtspielen für Dinamo 300 Tore. Im Jahr 1966 wagte Jerkovic den Sprung ins Ausland und heuerte beim KAA Gent an. Allerdings konnte er nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen und beendete sein Gastspiel in Belgien nach nur einer Saison.

Trotz lediglich 21 Einsätzen in der Nationalmannschaft Jugoslawiens nahm Jerkovic an zwei WM- sowie einer EM-Endrunde teil. In Schweden 1958 scheiterte die Elf um Jerkovic im Viertelfinale an der deutschen Mannschaft, die einen 1:0-Vorsprung durch Helmut Rahn über die Zeit rettete. Besser lief es bei der Europameisterschaft 1960 in Frankreich. Im legänderen Halbfinale gegen den Gastgeber drehten die "Jugos" einen 1:2-Halbzeitrückstand durch die Treffer von Knez und Jerkovic in ein 5:4. Im Finale musste man sich dann der UdSSR in der Verlängerung mit 2:1 geschlagen geben.

Bekannt wurde Jerkovic vor allem aufgrund seiner vier Treffer bei der Weltmeisterschaft 1962 in Chile, als ihm sein Torriecher neben fünf weiteren Spielern zum Toptorschützen der Endrunde verhalf. Damals besiegten die Jugoslawen im Viertelfinale die deutschen Elf um Karl-Heinz Schnellinger mit 1:0. Am Ende sprang allerdings nur der undankbare vierte Platz für die Jugoslawen heraus.

Nach seiner aktiven Zeit wurde Drazan Jerkovic 1971 Nationaltrainer Jugoslawiens und zwischen 1990 und 1992 Coach der von Jugoslawien losgelösten kroatischen Auswahl. In den 70er Jahren begleitete er das Traineramt bei den österreichischen Klubs Klagenfurt und Villach.