Letzter Spieler des WM-Finals von 1930 gestorben

Buenos Aires (dpa) - Der letzte am WM-Finale von 1930 beteiligte Fußballer ist tot. Francisco Varallo ist am 30. August im Alter von 100 Jahren in der argentinischen Stadt La Plata - etwa 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires - gestorben.

Vor 80 Jahren hatte der Stürmer mit seinem Team das WM-Endspiel gegen Gastgeber und Nachbar Uruguay in Montevideo mit 2:4 verloren. «Eine Legende des Fußballs ist tot», schrieben zahlreiche Onlinemedien in Argentinien. Die Sportzeitung «Olé» befand: «Das Tor trägt Trauer». Varallos langjähriger Verein, der Traditionsclub Boca Juniors, schloss zum Zeichen der Trauer alle Clubanlagen.

«Pancho», wie Varallo in seiner Heimat genannt wurde, ließ mehrfach durchblicken, seine Teamkollegen hätten das WM-Finale am anderen Ufer des Rio de la Plata nach einer 2:1-Halbzeitführung aus Angst vor der Reaktion des heimischen Publikums im Falle eines Gäste-Sieges verloren. «Wenn wir hier gewinnen, bringt man uns alle um», habe einer seiner Kameraden in der Pause in der Kabine gesagt. «Wir hatten eine sehr gute Mannschaft, aber einige Spieler haben in der zweiten Hälfte einen Rückzieher gemacht», sagte er.

Varallo ist mit 194 Treffern in 222 Spielen viert-erfolgreichster Torschütze in der Geschichte von Boca Juniors, des beliebtesten Clubs Argentiniens. Wegen seiner Körpergröße wurde Varallo auch «Cañoncito», die «kleine Kanone», genannt. Er hatte einen sehr strammen Schuss, stieg aber nur ungern zum Kopfball hoch. In seiner Geburtsstadt La Plata wurde sogar eine Straße nach Varallo benannt.