Motherwell-Kapitän O'Donnell gestorben

Phil O'Donnell, Kapitän des schottischen Erstligisten FC Motherwell, ist am Samstag im Punktspiel gegen Dundee United zusammengebrochen und wenig später verstorben
Der 35-Jährige sollte kurz vor dem Abpfiff ausgewechselt werden, als er zusammensackte und auf dem Spielfeld minutenlang behandelt werden musste.
Er wurde auf einer Trage aus dem Stadion gebracht und starb offenbar noch auf dem Weg ins Krankenhaus.
"Sehr, sehr traurige Nachricht"
Bill Dickie, der Geschäftsführer des früheren schottischen Meisters, bestätigte den Tod von O'Donnell, der ein Spiel für die Nationalmannschaft Schottlands absolvierte (1994 gegen die Schweiz).
"Unglücklicherweise muss ich ihnen die sehr, sehr traurige Nachricht übermitteln, dass Phil O'Donnell gestorben ist", sagte Dickie.
Auch die Polizei bestätigte den Todesfall: "Er brach während des Spieles zusammen, wurde zum Wishaw General Hospital gebracht und starb kurz darauf", erklärte ein Sprecher.
Neffe unter Schock
O'Donnells Neffe David Clarkson, der beim 5:3 gegen United an der Seite seines Onkels zwei Treffer erzielt hatte, erlitt nach dem Zusammenbruch seines Onkels einen Schock und musste aus dem Spiel genommen werden.
"Dies sind absolut niederschmetternde Neuigkeiten", sagte Gordon Smith, Generalsekretär des schottischen Fußball-Verbandes: "Phil war nicht nur ein toller Fußballer, sondern auch ein großer Mensch."
Motherwell-Manager Mark McGhee meinte: "Wir sind alle sehr traurig und fühlen mit seiner Frau und den Kindern."
Treffer im Pokalendspiel
O'Donnell hatte seine Profi-Karriere 1990 im Alter von 18 Jahren bei Motherwell begonnen. 1991 wurde er mit den "Steelmen" schottischer Pokalsieger, im Endspiel gegen Dundee United (4:3) erzielte er einen Treffer.
Sein Wechsel zu Celtic Glasgow 1994 brachte Motherwell die bis heutige gültige Rekordsumme von 1,75 Millionen Pfund ein. Nach vier Jahren in England bei Sheffield Wednesday (1999-2003) kehrte er zum FC Motherwell, für den er in 189 Spielen 23 Tore erzielte, zurück.
Schlimme Erinnerungen
Sein Tod beschwört schlimme Erinnerungen an das Schicksal von Antonio Puerta herauf. Der Spieler des Uefa-Cup-Siegers FC Sevilla war am 28. August 2007 drei Tage nach einem im Punktspiel gegen den FC Getafe erlittenen Herzstillstand verstorben.
Im Januar 2004 war der ungarische Stürmer Miklos Feher von Benfica Lissabon in einem portugiesischen Liga-Match ebenfalls an den Folgen eines Herzanfalls gestorben.
Nur sieben Monate zuvor war Kameruns Nationalspieler Marc-Vivien Foe während einer Begegnung im Konföderationen-Cup kollabiert und ums Leben gekommen.