Dieser Tod macht mich sehr traurig:


Richard Widmark ist tot

New York (AFP) - Der Hollywood-Schauspieler Richard Widmark ist tot. Widmark starb nach langer Krankheit am Montag im Alter von 93 Jahren, wie seine Frau Susan Blanchard der "New York Times" sagte. Mit seinem Filmdebüt "Kiss of Death" (Der Todeskuss), in dem er einen psychopathischen Killer spielte, gelang Widmark 1947 auf Anhieb der Durchbruch. Diese Rolle, die ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte, stellte die Weichen für Widmarks Karriere.
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In seiner fast fünf Jahrzehnte währenden Laufbahn profilierte sich Widmark vor allem durch die eindringliche Darstellung von Bösewichten und Schurken in allen Schattierungen. Er trat in mehr als 60 Filmen auf. Die Schlüsselszene in Widmarks Karriere war wohl jene aus Henry Hathaways "Der Todeskuss", in der er eine alte Dame im Rollstuhl fesselte und unter diabolischem Lachen eine Treppe hinab in den Tod stürzte.

Widmarks Darstellung des Triebtäters Tommy Udo ließ das Publikum erschaudern. Es folgten Rollen in Elia Kazans "Unter Geheimbefehl" (1950), Samuel Fullers "Inferno" (1953) und John Waynes "Alamo" (1960). 1987 spielte er unter Volker Schlöndorffs Regie in "Ein Aufstand alter Männer". Sein letzter Filmauftritt war seine Rolle in Herbert Ross' "Der Preis der Macht" von 1991.

Dem glamourösen Hollywood-Trubel konnte der Politikwissenschaftler Widmark nichts abgewinnen; er lebte zuletzt zurückgezogen im Bundesstaat Connecticut. Von dort aus begleitete er die Entwicklung des Filmgeschäfts in den USA mit bisweilen bissigen Kommentaren. Das Kino sei erobert worden von "Geschäftsmännern ohne jeden Anstand", sagte er einmal.