Der nächste Gegner
SV Werder Bremen


Am Ostersamstag, 7. April 2012, um 15.30 Uhr empfängt der 1. FC Köln den SV Werder Bremen im RheinEnergieStadion. Hatten die Bremer im Winter noch sieben Punkte Vorsprung auf die Verfolger, so könnten die internationalen Plätze aufgrund einer schwachen Rückrunde doch noch verpasst werden.


Ziele in Gefahr

Durch die 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 rutschte der SV Werder, erstmals seit dem zweiten Spieltag, aus den Europacup-Rängen. In der Rückrunde ist zudem ein klarer Abwärtstrend zu erkennen: Von elf Rückrundenspielen gewann Werder lediglich die Nordderbys gegen Hamburg und Hannover. Mit fünf Unentschieden und vier Niederlagen kommen die Hansestädter so auf gerade einmal elf Rückrundenpunkte – zu wenig, um im Kampf um das internationale Geschäft gegen Konkurrenten wie Hannover, Stuttgart oder den wiedererstarkten VfL Wolfsburg zu bestehen. „Unsere Ziele sind in weite Ferne gerückt“, bestätigt Kapitän Clemens Fritz. Und auch Geschäftsführer Klaus Allofs sieht die Qualifikation für die Europa League in Gefahr: „Wenn wir so agieren wie zuletzt, dann schaffen wir es nicht.“

Große Verletzungssorgen

Dabei scheinen die Gründe für das Leistungstief der Norddeutschen vielfältiger Natur zu sein: Fast über die gesamte Saison hinweg plagen den Deutschen Meister von 2004 erhebliche Verletzungsprobleme. Zuletzt fehlte fast eine komplette Elf, die Trainer Thomas Schaaf ersetzen musste. Stammkeeper Tim Wiese stand nach auskurierter Gesichtsfraktur gegen Mainz erstmals wieder im Kader, und auch Claudio Pizzaro, mit sechzehn Treffern bester Torschütze, kehrte nach Rotsperre im Heimspiel gegen die Mainzer zurück. Ihre Comebacks gaben zudem der langzeitverletzte Innenverteidiger Naldo und Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede. Allerdings verletzten sich sowohl der Brasilianer als auch der junge Bargfrede bei ihrer Rückkehr erneut. Naldo, an dem der brasilianische Erstligist Gremio Porto Alegre großes Interesse zeigt, zog sich nach seiner Einwechslung einen Muskelfasseriss im Leistenbereich zu. Die gleiche Verletzung, allerdings im Oberschenkel, wird Bargfrede wohl für zwei Wochen außer Gefecht setzen. Zudem droht der vom FC Genua ausgeliehene Sokratis, der gegen Mainz in der Schlussphase einen Schlag aufs Knie bekommen hatte, für die Partie in Köln auszufallen.

Allgegenwärtige Verunsicherung

Kompensieren konnte der SV Werder Bremen die zahlreichen Ausfälle zuletzt nicht. Dabei ließen Namen wie Füllkrug, Trybull oder Hartherz, die außerhalb von Bremen vor der Saison wohl kaum jemand kannte, auf eine neue jugendliche Leichtigkeit an der Weser hoffen. Diese verflog zunächst jedoch schnell. Denn nach anfänglichem Höhenflug folgte eine leistungsmäßige Bauchlandung der Talente aus dem eigenen Nachwuchs, die sich zuletzt zu einer echten Formkrise entwickelte. Auch die Winterneuzugänge Francois Affolter und Zlatko Junuzovic konnten die Erwartungen bislang noch nicht erfüllen. Wenn dann noch die etablierten Kräfte schwächeln, wie zuletzt Wiese und Fritz beim dritten Mainzer Tor, wird es für jede Mannschaft schwer.
So sprach Trainer Thomas Schaaf am vergangenen Wochenende von einer „Verunsicherung“ innerhalb der Mannschaft, die über neunzig Minuten jeder im Stadion sehen konnte.

14 Verträge laufen aus

Viel Arbeit wird in den kommenden Wochen nicht nur auf Trainer Schaaf sondern auch auf Klaus Allofs zukommen. Gleich vierzehn Verträge laufen am Saisonende aus, bislang wurde keiner verlängert. Die Anzeichen verdichten sich, dass im Sommer ein Umbruch an der Weser bevorsteht. Claudio Pizarro kündigte erst kürzlich seine Option auf eine Vertragsverlängerung, könnte den Verein am Saisonende dementsprechend ablösefrei verlassen. Auch der Verbleib vom Tim Wiese ist keineswegs sicher, zumal ihn Ersatztorwart Sebastian Mielitz zuletzt gut vertrat. In der Bremer Abwehr zählte Sokratis in den vergangenen Partien noch zu den stabilsten Akteuren. Sollte Werder die Qualifikation zur Europa League verpassen, droht aber, trotz Kaufoption, der Abgang des Griechen. Während die Anzeichen bei Kapitän Clemens Fritz Richtung Vertragsverlängerung deuten, werden Markus Rosenberg, Tim Borowski, Mikael Silvestre und Sebastian Boenisch den Verein am Saisonende wohl verlassen müssen. Ersatz aus den eigenen Reihen steht bereit, wenngleich Werders „Junge Wilde“ wohl noch etwas Zeit brauchen werden, um in der Bundesliga nachhaltig eine gute Rolle zu spielen. Zeit, die der SV Werder Bremen im Kampf um einen internationalen Startplatz eigentlich nicht hat.

Heimbilanz spricht für den FC

Der 1. FC Köln und der SV Werder Bremen trafen in der Bundesliga bislang 83-mal aufeinander. Insgesamt 32-mal ging der FC als Sieger vom Platz. Werder gelangen 33 Siege, 18 Partien endeten unentschieden. Während die Gesamtbilanz also ausgeglichen ist, spricht die Heimbilanz klar für den 1. FC Köln: Von 41 Partien in Köln gewannen die Gäste aus Bremen lediglich sechs. Neunmal trennten sich beide Teams remis, 26-mal siegte der 1. FC Köln. Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften im RheinEnergieStadion konnte der FC klar mit 3:0 für sich entscheiden. Am 19. Spieltag der Vorsaison entschieden Lukas Podolski mit einem Doppelpack und Adam Matuschyk die Partie zugunsten des 1. FC Köln.

Quelle: www.fc-koeln.de