Keine Fans, trotzdem Bengalos!

Obwohl die Fans von Fenerbahce Istanbul ausgesperrt waren, schafften es Ultras, ein Bengalo ins Stadion zu schießen – per Fallschirm.
Mitten im Europa-League-Spiel gegen Bate Borissow (1:0) segelte der Feuerwerkskörper ins Sukru Saracoglu Stadion. Weil die Fener-Fans in der Vorrunden-Partie gegen Marseille (2:2) den Platz gestürmt hatten, verurteilte die Uefa den Klub zu einem Geisterspiel.
Gegen Borissow waren also keine Fans zugelassen, die wenigen Pressevertreter, Offiziellen und Ordner staunten aber nicht schlecht, als der Bengalo vom Himmel fiel.
Den Fener-Fans ist scheinbar jedes Mittel recht.
Tausende türkische Fans sahen das Spiel auf einer Riesen-Leinwand direkt neben dem Stadion. Von da aus schossen die Anhänger diverse Bengalos in den Himmel, einer davon flog sogar ins Stadion.

Zum Einsatz kamen möglichlicherweise Geschosse wie zum Beispiel auch in der Seefahrt: Gerät ein Schiff in Seenot, kann es mit einer Leuchtpistole Warnsignale abschießen. Damit die Leuchtraketen länger in der Luft und somit sichtbar bleiben, werden sie mit einem Fallschirm abgeschossen.
In Istanbul hatte der Pyro-Einsatz allerdings keine lebensrettende, sondern eher eine gefährdende Wirkung. Der Bengalo landete nur knapp neben den Ersatzbänken. Verletzt wurde niemand, das Spiel musste aber für drei Minuten unterbrochen werden.

Erst vor kurzem kam es bei der Copa Libertadores in Südamerika zu einem tragischen Unglück: Im bolivianischen Oruro kam durch das Abfeuern einer Leuchtrakete ein 14-Jähriger ums Leben.
Der Teenager war beim Copa-Spiel zwischen San Jose und Klub-Weltmeister Corinthians aus Sao Paulo von der Leuchtrakete, die von Corinthians-Fans gezündet wurde, im Auge getroffen worden. Das Projektil bohrte sich in den Kopf des jungen Bolivianers, der auf der Stelle starb. Die Polizei nahm zwölf Personen fest. Ein Sprecher von San Jose kündigte strafrechtliche Ermittlungen an.
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Zitat Atatürk: "Friede im Lande, Friede auf der Welt"