Nach dem 3-1 Sieg gegen Udinese, SVW in Noten (Weser-Kurier)

Wiese 1,0 In ihm fanden Udines Offensivkräfte ihren Meister. Nach der Pause wehrte Werders Schlussmann gleich reihenweise auch klarste Chancen der Italiener ab. Höhepunkte: Die Paraden bei Kopfball und Schuss des jeweils frei vor ihm stehenden Quagliarella (55./59.) sowie seine sensationelle Reaktion beim hoch platzierten Freistoß von d'Agostino (85.).

Boenisch 4,0 (bis 81.): Der weite Pass auf Almeida vor dem 3:0 war seine beste Tat. Sehr aktiv, aber in der Vorwärtsbewegung zu unpräzise und rückwärts zugleich viel zu langsam - so entstanden immer wieder Löcher auf der linken Abwehrseite, die die Kollegen stopfen mussten.

Pasanen (ab 81.): Muss sich die Frage gefallen lassen, ob er vor Udines Anschlusstreffer gegen Obodo nicht hätte klären können - oder müssen. Dennoch nicht zu benoten

Naldo 2,5 Verteidigte aufmerksam, insgesamt aber nicht so auffällig wie sein Nebenmann Mertesacker. Sichtlich um die Spieleröffnung bemüht, wagte er sich häufig mit nach vorne. Traf aus gut 30 Metern (30.) die Latte.

Fritz 4,0 Begann ordentlich, indem er Udine mit seinen Vorstößen auf der rechten Außenbahn gut beschäftigte - auch wenn es seinen Flanken an Genauigkeit mangelte. Baute zum Ende hin minütlich ab und wirkte schließlich völlig erschöpft. Offensiv ging da so gut wie nichts mehr, defensiv ließ er sich mehrfach überrumpeln und machte auch gegen Vorlagengeber Floro Flores beim 1:3 (87.) keine gute Figur.

Diego 2,0 In der Rolle des Vorbereiters und Antreibers dieses Mal nicht überzeugend - umso mehr aber in der des Vollstreckers. Seine beiden Treffer brachten Werder nicht nur auf die Siegerstraße, sondern konkurrierten auch um den Schönheitspreis des Abends. Klarer Sieger dabei: Der atemberaubende Kunstschuss zum 2:0.

Özil 2,0 (bis 77.): Statt Diego war er Werders wichtigster Vorbereiter. Die beiden Treffer des Mittelfeldpartners gingen zu einem guten Teil auf sein Konto - beide Male hatte er Diego perfekt bedient.

Niemeyer (ab 76.): nicht zu benoten

Tziolis 3,5 Der Grieche war oft am Ball und versuchte viel in der Offensive. Doch es blieb mangels Präzision bei vereinzelten guten Aktionen. Sein Manko: Wann immer er das Heft in die Hand nahm, verlangsamte er Werders Spiel.

Frings 3,0 Sicher im Stellungsspiel zentral vor der Abwehr, bekannt konsequent in der Zweikampfführung. Zündende Ideen entwickelte er allerdings zu selten - so wie in der Szene vor dem 2:0, als er Vorbereiter Özil auf die Reise schickte.

Almeida 3,5 (bis 71.): Als er mit "Hugo"-Sprechchören bei der Auswechslung gefeiert wurde, konnte man nur staunen. Denn 68 Minuten lang hatte er zuvor hart an der Grenze zum Totalausfall gespielt, kaum etwas zum Spielaufbau beigetragen, viele Bälle verloren, keine Torchance gehabt. Doch dann der Konter über Özil, den er mit einem blitzsauberen Schuss ins lange Eck abschloss (69.).

Hunt (ab 71.): Fand nicht mehr in diese Partie hinein, wirkte in seinen Aktionen unglücklich. nicht zu benoten

Pizarro 3,0 Nach seinem Dreierpack gegen Hannover kam er dieses Mal nicht einmal in die Nähe eines Torerfolgs. Doch dafür zeigte der Peruaner andere Qualitäten: Er ging weite Wege, leistete schon im Mittelfeld viel für das Spiel nach vorne, scheiterte aber immer wieder daran, dass Sturmpartner Almeida kein Verständnis für seine Ideen aufbrachte.

Mertesacker 1,5 Werders überragender Feldspieler. Der Innenverteidiger räumte jeden hohen Ball per Kopf aus der Gefahren, hatte in brenzligen Situationen immer noch einen Fuß dazwischen oder blockte Schüsse mit vollem Körpereinsatz ab. Erst in der Schlussphase unterlief ihm eine Unaufmerksamkeit, die Floro Flores eine Einschussmöglichkeit eröffnete.


Zitat Atatürk: "Friede im Lande, Friede auf der Welt"