Werder leiht Bayern-Stürmer aus

Hängepartie um Petersen ist beendet

Bremen. "Edelreservist" ist ein Begriff, der irreführend ist. Er unterstellt eine Besonderheit, die seinen Träger auszeichnet, eine Außergewöhnlichkeit oder spezielle Fähigkeiten. Nils Petersen wird als solch ein veredelter Reservist geführt. Beim FC Bayern München hat er die Bundesliga bislang vor allem aus der Bank- oder Tribünenperspektive verfolgt, nachdem er vor einem Jahr als Zweitliga-Torschützenkönig vom FC Energie Cottbus an die Isar gekommen war.


Jetzt kommt Nils Petersen nach Bremen: Gestern haben sich die Vereine – nach wochenlanger Hängepartie – wie erwartet auf eine Ausleihe des 23-Jährigen geeinigt.

Ein Jahr wird Petersen in Bremen zeigen dürfen, was er kann. Es ist ein gutes Geschäft für alle Seiten: Der Spieler bekommt Spielpraxis, Werder bekommt einen Stürmer für wenig Geld, und die Bayern dürfen hoffen, dass sie nach zwölf Monaten einen verbesserten Angestellten zurückbekommen. Weshalb die Münchner den Vertrag mit Nils Petersen, der in der kommenden Woche in Bremen zum Medizin-Check erwartet wird, gleich noch um ein Jahr bis 2015 verlängert haben.

Bei Werder lindert die Ausleihe des gebürtigen Wernigeroders immerhin die allergrößten Probleme in der Besetzung des Sturms, der nach dem Abschied von Claudio Pizarro und Markus Rosenberg an quantitativen wie an qualitativen Mangel darbt. Es ist die größte Frage im Bremer Umbruchpuzzle, wie Werder den Verlust dieser beiden Angreifer auffangen will. Eine Antwort lautet nun: Nils Petersen.

Dabei dürfte es allerdings nicht bleiben. Bezeichnenderweise meldete gestern der Sportinformationsdienst, Petersen werde in Bremen Markus Rosenberg ersetzen – als würde der Ersatz für den zum FC Bayern gewechselten Top-Angreifer Claudio Pizarro noch ausstehen.

In München kam Petersen nur auf neun Bundesliga-Einsätze, er schoss dabei zwei Tore. Gegen Werder spielte er im Rückspiel im Weserstadion mit, er stand im Ende April sogar in Startelf. Damals allerdings schonte Bayern-Trainer Jupp Heynckes einige seiner Top-Spieler für das vier Tage später folgende Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid. Das größte Ausrufezeichen seiner Karriere setzte Petersen in der vorvergangenen Saison bei Energie Cottbus, als er mit 25 Treffern in 33 Spielen Torschützenkönig wurde.
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weser-kurier.de


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