Werder strukturiert Nachwuchsabteilung

Neue Wege im Unterbau

Bremen. Wenn ein Trainer seinen Stuhl räumen muss, geht dies nicht immer harmonisch über die Bühne.Tatsächlich wucherten auch nach Bekanntwerden des Wechsels auf der Bank von Werder Bremen II die Spekulationen. Doch Ärger gab es nicht im Nachwuchsleistungszentrum.

Der Wechsel von Thomas Wolter zu Viktor Skripnik verläuft offenbar im Einvernehmen der Beteiligten. Die Umstrukturierung passt deshalb ebenso in die Vorweihnachtszeit wie die Stimmung bei der Pressekonferenz, auf der sie gestern offiziell verkündet wurde.

"Wir wollten ja nicht nur ein bisschen umstrukturieren, sondern gleich richtig", unterstrich Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer, bevor er auf die neue Struktur der Nachwuchsabteilung einging. Danach wird Thomas Wolter ab dem Juli 2013 als Sportlicher Leiter arbeiten und für alle Jugendmannschaften des Leistungszentrums zuständig sein. Seinen Platz bei Werder II nimmt Victor Skripnik ein, der wiederum durch Marco Grote (U16-Trainer) als Coach der U17 ersetzt wird. Der dann offene Trainerposten beim jüngeren B-Jugendteam geht schließlich an Florian Kohfeldt, dem aktuellen Assistenten von Skripnik in der B-Juniorenbundesliga.

"Wir waren uns einig, dass Viktor Skripnik eine sehr gute Besetzung für den Trainerposten der U23 ist", begründete Fischer die Wahl des neuen Mannes. Dass etwas passieren musste, stand für ihn außer Frage: "Die Aufgaben von Thomas Wolter waren so umfangreich, dass sie nicht mehr von einer Person zu leisten waren." Da dürfte etwas dran sein. Im Grunde genommen wird sich Thomas Wolter ab der kommenden Saison auf eine Funktion konzentrieren, die ohnehin seit vielen Jahren zu seinen Aufgaben zählt.

Neben der Tätigkeit als Coach der U23 trägt der 49-Jährige nämlich auch den Titel des Nachwuchs-Cheftrainers. Nun darf er sich Sportlicher Leiter nennen, der Inhalt seiner Arbeit wird sich aber nicht deutlich ändern. Denn nach wie vor geht es darum, ein stetig wachsendes Leistungszentrum zu koordinieren und angesichts der vielen Leistungsmannschaften den Überblick zu behalten. "Es war nicht einfach, neben der Arbeit mit der U23 den gesamten sportlichen Bereich abzudecken – da blieb dann schon mal was auf der Strecke", bekannte Wolter.

Dass die Abteilung einen "Sportlichen Leiter ohne eigene Mannschaft" brauche, habe sich erstmals vor zwei Jahren angedeutet. Seit dieser Zeit wird im grün-weißen Leistungszentrum jedenfalls über eine Änderung der Struktur nachgedacht. Nun soll sich der alte Bekannte im neuen Amt um die taktische Entwicklung kümmern. "Es geht um die Umsetzung unserer Spielphilosophie von der U23 bis zur U8", meinte Fischer.

Nachwuchsdirektor Uwe Harttgen rückte vor allem die "zwei sensiblen Bereiche" der Abteilung ins Zentrum der künftigen Arbeit: Die ganz jungen Teams zwischen U8 und U13, wo Wolter nun auf die Unterstützung von Björn Schierenbeck (neuer Abteilungsleiter Grundlagen- und Aufbaubereich) setzen kann und eben die U23, als Übergang vom Nachwuchs- zum Profifußball. Thomas Wolter beschrieb, wie es zukünftig laufen könnte: "Wenn die Jungs früher am Freitag zu mir kamen, erzählten sie oft, wie gut sie bei den Profis trainiert haben. Von Thomas Schaaf erhielt ich allerdings andere Rückmeldungen. Nun kann ich mir selbst einen Überblick verschaffen."

Dann räumte Wolter noch mit einem Gerücht auf. Der Wechsel in die neue Position habe nichts mit seinen Herzproblemen aus dem Herbst 2011 zu tun. "Schwachsinn, ich bin topfit – außerdem entlastet mich die neue Aufgabe keineswegs", sagte er.
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weser-kurier.de


Zitat Atatürk: "Friede im Lande, Friede auf der Welt"