0:0 in Freiburg lieferte wieder Argument für den Chip im Ball

Bei einem 0:0 hätte es sich angeboten, ein zu Unrecht nicht gegebenes Tor von Marcelo Bordon und damit den Schiedsrichter für den entgangenen Sieg verantwortlich zu machen. S04-Trainer Felix Magath tat dies nach der Partie beim SC Freiburg nicht.

"In der vergangenen Woche gab es eine umstrittene Entscheidung für uns", sagte der Coach mit Blick auf einen nicht gegebenen Elfmeter für die TSG Hoffenheim am vergangenen Samstag (30.1.), "diesmal gegen uns. So gleicht sich doch in einer Saison alles aus." Die fußballphilosophische Betrachtung war notwendig geworden, weil die Fernsehbilder den ersten Eindruck nach einer Aktion von Marcelo Bordon bestätigt hatten: Sein Kopfball aus kurzer Distanz war wohl mit vollem Umfang hinter die Linie geprallt und dann wieder ins Feld gesprungen (47.).

Auch Freiburgs Trainer Robin Dutt steuerte seinen Beitrag zur ausgleichenden Gerechtigkeit bei: "In der vergangenen Woche in Leverkusen wurde in einer vergleichbaren Szene für uns ebenfalls kein Tor gegeben." Ansonsten hatte der Coach der Gastgeber "ein ausgeglichenes Spiel" gesehen. "Wir haben gegen eine Topmannschaft über 90 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht."

Aus Schalker Sicht konnte man nur dem zweiten Teil zustimmen. Vor der Pause kamen die Knappen nicht ins Spiel, ließen sich vom frühen Stören der Hausherren beeindrucken, spielten viele Fehlpässe und waren häufig gedanklich zu langsam. Einzig Torhüter Manuel Neuer und die Innenverteidigung mit Marcelo Bordon und Benedikt Höwedes ließ sich davon nicht anstecken. Das Trio hatte den größen Anteil daran, dass es zur Pause Remis stand, wenngleich Mohamadou Idrissou kurz vor der Pause die Latte traf (41.). Auf der anderen Seite hätte Kevin Kuranyi die Königsblauen sogar fast in Führung gebracht, visierte per Kopf den Pfosten an (32.).

Nach dem Wechsel und dem nicht anerkannten Tor von Bordon bekamen die Knappen den Gegner besser in den Griff, ohne spielerisch wirklich zu überzeugen. Die sich folgerichtig bietenden Möglichkeiten wussten weder Kuranyi noch der aufgrund eines Infektes eine Halbzeit geschonte Jefferson Farfan, Lukas Schmitz oder Ivan Rakitic zu nutzen.

"Letztendlich bin ich nicht ganz glücklich mit dem Ausgang des Spieles", bekannte daher auch Felix Magath. "Auch wenn die Freiburger in der ersten Halbzeit besser waren, sind wir in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel gekommen und hatten auch die größere Anzahl der Torchancen." Zum Treffer von Bordon bekräftigte der Coach seine grundsätzliche Auffassung: "Die Fußballverbände glauben weiterhin, ohne solche Dinge wie einen Chip im Ball auszukommen. Sonst wüssten jetzt alle: drin oder nicht." Eines war den Knappen dennoch klar: In Freiburg war mehr drin als ein Unentschieden.

Quelle: schalke04.de