FC Schalke 04 - Bayern München




Anstoß: Mi. 24.03.2010 20:30, Halbfinale - DFB-Pokal
Stadion: Veltins-Arena

Schiedsrichter: Kircher

Voraussichtliche Aufstellungen:

Schalke:
Neuer - Rafinha, Höwedes, Bordon, Westermann - Matip - Kluge, Rakitic, Schmitz - Farfan, Kuranyi
Trainer: Magath

Bayern:
Butt - Hamit Altintop, van Buyten, Badstuber, Lahm - Robben, van Bommel, Schweinsteiger, Ribery - Klose, T. Müller
Trainer: van Gaal

Wissenswertes:
- Beide Teams konnten in der Liga zuletzt nicht gewinnen. S04 verpasste beim HSV die Chance, den FCB ( 1:2 in Frankfurt ) an der Ligaspitze abzulösen
- Für mächtig Wirbel sorgte im Vorfeld die Attacke von Christian Nerlinger, der die unfaire Spielweise der Knappen anprangerte. S04 führt in der Liga mit 569 Fouls die Sündenkartei in der Tat an, die Bayern liegen dort auf Rang 17 ( 399 Fouls )
- Bei Schalke wird wohl die selbe Mannschaft wie gegen Hamburg beginnen. Eventuell wird Baumjohann für Kluge spielen.
- Bei Bayern kehrt Ribery wohl wieder zurück in die Startelf

Schalke und Bayern im Vergleich

Tor:
Manuel Neuer ist der erklärte Wunschkandidat der Bayern und kann nun in den kommenden Wochen zwei Mal vorspielen. Zuletzt patzte der Schalker Keeper zwar gegen den Hamburger SV, doch Neuer spielt eine gute und konstante Saison. Das gilt aber auch für Jörg Butt, der Bayern-Torwart ist in bestechender Form und liegt bei der sportal.de-Durchschnittsnote (3,15) auch knapp vor Neuer (3,17). Für Butt spricht auch die wesentlich größere Erfahrung, Neuer wiederum überzeugt mehr in der Strafraumbeherrschung und macht das Schalker Spiel mit seinen Abwürfen und Abstößen häufig sehr schnell.

Abwehr:
Schon seit Jahren ist die Defensive der absolute Trumpf im Schalker Kader und Trainer Felix Magath hat diese Stärke weiter verfeinert. Marcelo Bordon und Rafinha sind seit 2004 bzw. 2005 die konstanten Größen in der Schalker Abwehr, mit Heiko Westermann, Benedikt Höwedes, Carlos Zambrano, Lukas Schmitz und auch Joel Matip hat Magath fünf weitere Spieler, die er ohne Qualitätsverlsute auf nahezu allen Positionen in der Viererkette einsetzen kann. Seit 2005 stellen die Königsblauen die beste oder zumindest eine der besten Abwehrreihen der Bundesliga, zudem sind fast alle Defensivkünstler auch in der Lage, vorne Tore zu erzielen.

Der FC Bayern muss sich dagegen vorwerfen lassen, bei der Personalpolitik nicht genügend Augenmerk auf die Abwehr gelegt zu haben. Mit Martin Demichelis, Daniel van Buyten und Holger Badstuber gibt es nur drei gelernte Innenverteidiger, wenn Badstuber in die Mitte rücken muss, fehlt aber auch ein geeigneter Kompagnon für Philipp Lahm auf Außen. Danijel Pranjic hat Trainer Louis van Gaal zu häufig enttäuscht, Diego Contento ist nur bedingt Bundesliga-tauglich, David Alaba zahlte mit seinen 17 Jahren zuletzt ein hohes Lehrgeld und Christian Lell sowie Andreas Görlitz sind komplett aus dem Rennen. Eine eingespielte Viererkette haben die Bayern deshalb nicht zu bieten, mit 24 Gegentoren schlagen sie sich aber trotzdem achtbar. Insgesamt lässt der Tabellenführer aber zu viele Chancen zu.

Mittelfeld:
Ließ Magath in der Hinrunde noch überwiegend 4-3-3 spielen, so weicht er mittlerweile immer häufiger auf ein 4-4-2 aus. Doch egal in welcher Formation die Schalker im Mittelfeld auflaufen, sie kommen dabei ohne großartige Individualisten und vor allem ohne Spielmacher und Taktgeber aus. Auch deshalb bietet der Coach vermehrt vier Mittelfeldspieler auf, in der Hinrunde war das kreative Defizit noch viel deutlicher zu spüren. Das kommt Ivan Rakitic zugute, der Kroate hat sich mit seiner defensiveren Rolle angefreundet und ist in der Rückrunde zum absoluten Leistungsträger aufgestiegen. Doch wie auch seine Kollegen Matip, Westermann, Christoph Moritz und Peer Kluge kommt auch Rakitic eher über die Zweikampfstärke, über die Robustheit und über defensive Disziplin ins Spiel. Einzig Alexander Baumjohann pflegt einen anderen Stil, konnte sich aber wohl auch deshalb noch nicht wirklich durchsetzen.

Das Mittelfeld der Bayern funktioniert dagegen völlig anders, die Rollen sind klar verteilt: Kapitän Mark van Bommel ist fürs Grobe zuständig, Nebenmann Bastian Schweinsteiger unterstützt dabei, darf allerdings mehr für das Spiel nach vorne machen. Und davor spielen mit Franck Ribéry und Arjen Robben zwei Künstler, die in fast jedem Spiel zum Matchwinner avancieren können. Vor allem Robben mischt die Liga mit seiner Schnelligkeit, seinen Dribblings und seiner Schusstechnik auf. Ribéry ist dagegen häufig verletzt, wird dann aber durch Thomas Müller oder Ivica Olic ähnlich offensiv ersetzt - Pranjic fällt dabei wie schon in der Abwehr eher ab.

Sturm:
Der Angriff der Knappen steht und fällt mit Kevin Kuranyi - der 28-Jährige ist gerade wegen der defensiven Qualitäten der Schalker DER Schlüsselspieler. Nicht nur wegen seiner 15 Treffer spielt Kuranyi seine beste Bundesliga-Saison, mittlerweile hat er sich zu einem guten Vorbereiter entwickelt und arbeitet viel für die Mannschaft. Neben Kuranyi hat Jefferson Farfan in seiner zweiten Saison zu alter Stärke aus seiner Zeit beim PSV Eindhoven gefunden. In der Breite sind die Schalker aber anders als in Abwehr und Mittelfeld nicht gut aufgestellt, sowohl Neuzugang Edu als auch Vicente Sanchez und der mittlerweile fast aussortierte Gerald Asamoah können Kuranyi und Farfan nicht ersetzen, Verletzungen könnten so schon für eine Vorentscheidung im Titelkampf sorgen.

Mit genau solchen Verletzungssorgen müssen die Bayern kämpfen, denn keiner der etatmäßigen Angreifer Mario Gomez, Olic und Miroslav Klose konnte die Saison komplett durchspielen, somit avanciert Youngster Thomas Müller zum Dauerbrenner. Zusammen kommen die vier Stürmer auch schon auf 26 Tore, nur der absolute Knipser fehlt in dem Quartett.



Quelle: sportal.de, kicker.de, RTL-Teletext