Siiiiieg daumenhoch

Es war ein sehr gutes Spiel der Mannschaft. Eines der Besten in dieser Saison. Spielerisch und taktisch sehr stark, besonders Farfan sorgte für viel Wirbel, aber auch der Rest der Mannschaft überzeugte.
So wie es in Moment aussieht ist Platz drei so gut wie sicher und wenn man nächste Woche zu Hause gegen Bayern gewinnt, kann man sich auch andere Ziele setzen smile


Kuranyi ballert Bayern von der Spitze

Schalke feiert schon wie ein Meister. Kevin Kuranyi (28) darf auf den Zaun, darf mit den Fans das 2:0 in Leverkusen bejubeln, darf über das Megafon die Lieder anstimmen. Auf dem Rasen bespritzen sich die Spieler mit Wasser, feiern den Sieg.

Schalke steht auf Platz 1! Kuranyi ballert die Bayern mit einem Doppelpack von der Spitze. Der Torjäger: „So mit den Fans zu feiern, das ist einfach wunderbar.“

Ganz stark, wie die Truppe von Trainer Felix Magath Leverkusen vorführt. Durch die Niederlage der Bayern ist Magath jetzt wieder ganz vorne. Und der Meister-Macher spricht erstmals vom Titel: „Wenn wir die Bayern nächste Woche schlagen, dann haben wir schon Chancen. Dann komme ich nicht mehr drum herum.“

Gestern erledigt sein Team erst mal Leverkusen. Das souveräne 2:0 hat einen Sieger: Kuranyi!

Das sieht auch Bundestrainer Jogi Löw live im Stadion. Er hat Kuranyi aus der Nationalelf verbannt, weil der beim Russland-Länderspiel (2:1) von der Tribüne geflohen war. Die Schalke-Fans fordern: „Jogi, mach die Augen auf!“

Manager-Legende Reiner Calmund auf Sky: „Kuranyi kämpft und ackert. Mit ihm und Kießling haben wir zwei Stürmer, die mit ihrer Einstellung und Torausbeute ganz vorne liegen. Ich werde mit Löw reden.“

17 Tore hat der Chef-Stürmer der Schalker schon gemacht. Das ist sein persönlicher Rekord. Und damit ist er der Top-Torjäger in der Bundesliga.

Kuranyi über Löw: „Ich kämpfe so lange, bis er seine Meinung ändert.“

Leverkusen-Trainer Heynckes ist auf Kuranyis Seite: „Vielleicht überdenkt Löw das noch mal. So gut sind wir vorne ja nicht bestückt.“

Schalke schon. Zuletzt war Königsblau 1958 Meister. Dank Magath & Kuranyi träumen die Schalker Fans jetzt wieder vom Titel.

Das war auch das große Ziel von Bayer Leverkusen. Doch jetzt kassiert Leverkusen drei Pleiten in vier Spielen. Der Titel-Traum von „Vizekusen“ ist fast geplatzt.

Ohne Sturm-Star Kießling (16 Tore, Muskelfaserriss) geht vorne gar nichts. Hinten geht dagegen viel, die Bayer-Abwehr leistet sich ständig Aussetzer. Sogar Abwehr-Turm Hyypiä wackelt. Leverkusen ist völlig hilflos. Nach 42 Minuten rufen die Fans: „Wir wollen euch kämpfen sehen“.

Das gab es in dieser Saison noch nie.

Bayer wirkt kraftlos, harmlos, ist einfach schlecht. Trainer Heynckes gesteht: „Wir waren sehr offensiv ausgerichtet, das war ein Fehler.“

Frust auch bei Kapitän Manuel Friedrich: „Das Selbstvertrauen ist weg. Schalke war uns in allen Belangen überlegen. So kann man nicht spielen.“

Schuldlos an der Pleite ist Nationaltorhüter René Adler (25). Während Schalke-Konkurrent Manuel Neuer einen ganz entspannten 24. Geburtstag feiert, ist Adler ständig im Brennpunkt.

Bundestorwarttrainer Andi Köpke zum Duell um die Nummer 1 bei der WM: „Adler hat im Moment nicht das Quäntchen Glück, er kann an den Gegentoren nichts machen. Manuel Neuer hatte sehr wenig zu tun.“

Erst bei der kleinen „Meisterfeier“ nach dem Abpfiff hat Neuer was zu tun. Da singt er mit den Fans: „Wir holen uns die Meisterschaft, das wäre doch gelacht.“

Von PHILLIP ARENS, CHRISTIAN KITSCH und PETER WENZEL

Quelle: bild.de