Sieg bluebang

Quelle: schalke04.de

2:1 gegen Stuttgart: Zitterpartie mit glücklichem Ende

12.03.2010

Schalker Heimspiele bleiben wenig empfehlenswert für schwache Herzen. Zehn turbulente Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit zogen die Zuschauer durch ein Wechselbad und ließen sie bis zum erleichternden Schlusspfiff noch eine halbe Stunde bangen.

Manuel Neuer rettet gegen Pogrebnyak. Im Duell mit der zweitbesten Rückrundenmannschaft konnte Felix Magath wieder auf Marcelo Bordon und Jefferson Farfan zurückgreifen. Der Peruaner spielte neben Kevin Kuranyi im Sturm, Kapitän Heiko Westermann rückte für Bordon aus der Innenverteidigung auf die linke Defensivposition. Schalkes Toptorjäger war es, dem sich die beiden ersten Chancen des Spiels boten. Kuranyi konnte sie aber ebenso wenig verwerten wie die Gäste ihre Möglichkeiten, die ungleich gefährlicher ausfielen. "Wir können uns bei Manuel Neuer bedanken, dass wir da kein Gegentor bekommen haben", meinte Chef-Trainer Felix Magath. "Das war das Beste an der ersten Halbzeit."

Die Mitspieler bejubelen Edus erstes Bundesligator für Schalke.Für den zweiten Durchgang hätten die Knappen dann Besserung gelobt, erklärte Magath und bewies mit seiner Wechseltaktik einen guten Griff: Alexander Baumjohann und Edu kamen in die Partie, und der Brasilianer hatte erst wenige Schritte gemacht, da schoss er sein Team nach einem verunglückten Abwehrversuch von Serdar Tasci mit 1:0 in Front (46.). Die Fans skandierten sogleich "Spitzenreiter, Spitzenreiter", was sich bald rächen sollte. Wieder einmal lagen die Knappen in der VELTINS-Arena vorn, doch wieder einmal trat ein altbekanntes Problem zu Tage: "Anstatt dem Gegner zuzusetzen und auf ein zweites Tor zu drängen, ziehen wir uns zurück", ärgerte sich Magath. "Da fehlt uns einfach der Killerinstinkt. Prompt bekommen wir das Gegentor."

Kevin Kuranyi schießt zum 2:1 ein. Tasci egalisierte seinen Fehler vor dem Schalker Führungstreffer und sorgte nach einem Freistoß von Kuzmanovic aus kurzer Distanz für den Ausgleich (50.). Nach diesem Dämpfer zeigten sich die Königsblauen aber wieder hellwach und mit kurzer Reaktionszeit: Nachdem die Abseitsfalle der VfB-Abwehr gehakt hatte, konnte Westermann im Strafraum gezielt Kuranyi bedienen, der aus kurzer Distanz sein 14. Saisontor und damit die erneute Führung erzielte (55.). Effektiv nutzten die Knappen dem Umstand aus, dass der VfB in der letztlich spielentscheidenden Situation zu hoch gepokert hatte. "Da waren wir zu riskant. Die Position des Freistoßschützen war zu zentral, um auf Abseits zu spielen, aber wir haben es leider trotzdem getan", kritisierte Gäste-Coach Christian Gross.

Ausgelassen feiern die Knappen den Sieg nach dem Schlusspfiff. Die Hausherren kurbelten nun einige Angriffe an, ohne sie jedoch durchschlagskräftig beenden zu können. So drängten die Schwaben auf einen weiteren Treffer, der bis in die Nachspielzeit drohte. "Wir haben mit Mann und Maus und den Fans im Rücken verteidigt", sagte Magath. Nachdem sich die Erleichterung der Fans nach dem Schlusspfiff mit einem ohrenbetäubenden Jubelschrei Bahn gebrochen hatte, relativierte der Chef-Trainer: "Wieder mal ein dramatisches Heimspiel und wieder mal mit dem glücklichen Ende für Schalke, denn der VfB war bärenstark."

Für Stuttgart war es erst die zweite Niederlage, seit Christian Gross im Dezember 2009 das Traineramt von Markus Babbel übernommen hatte. Dass die Knappen durch den 2:1-Sieg - der achte Heimerfolg in Serie - an der Tabellenspitze übernachten, interessierte Felix Magath hernach wenig. "Egal, ob Erster, Zweiter oder Dritter: Die Punkte sind wichtig, bevor wir jetzt zwei schwere Auswärtsspiele in Hamburg und Leverkusen haben und danach Bayern München zu uns kommt."


Schalke: Neuer - Rafinha, Höwedes, Bordon, Westermann - Matip (46. Baumjohann) - Kluge (85. Moritz), Rakitic, Schmitz - Farfan (46. Edu), Kuranyi
Stuttgart: Lehmann - Träsch, Niedermeier, Tasci, Molinaro - Kuzmanovic, Khedira - Gebhart (73. Rudy), Hleb (81. Marica) - Cacau, Pogrebnjak
Schiedsrichter: Wagner (Hofheim)
Tore: 1:0 Edu (46.), 1:1 Tasci (50.), 2:1 Kuranyi (55.)
Zuschauer: 61.673 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Höwedes (2), Rafinha (5/2) - Niedermeier, Tasci