Nur 2:3 gegen Roter Stern. Schlaudraff und Forssell treffen, NP

PTUJ. Zum Geisterspiel in Ptuj, 50 Kilometer vom 96-Quartier Bad Radkersburg entfernt, hätten wahrscheinlich ohnehin nicht alle Fans gefunden.



Die Zufahrt zum Stadion des Zweitligisten liegt verborgen hinter einer Kleinhaussiedlung. So konnte sich 96 prima verstecken bei dem ersten Test des Trainingslagers, einem 2:3 gegen Roter Stern Belgrad.

Wie gut, dass nur 50 ausgesuchte Gäste das Spiel sahen. Wegen Sicherheitsbedenken blieb das 6000 Zuschauer fassende Stadion leer. "Es war nicht langweilig, es gab viele Tore und war emotional", meinte 96-Trainer Mirko Slomka. Das Spannendste war der aktuelle Zustand der 96-Mannschaft. Die Spieler wirken unfassbar müde. Kein Wunder bei dem Pensum, dass 96-Trainer Mirko Slomka in Bad Radkersburg abspult.

Der Gästespieler aus Albanien, Elis Bakaj, hatte auch schon gut gestaunt und gezeigt, dass er an Kraft und Ausdauer nicht mit den anderen mithalten kann. In Ptuj kam der Albaner überraschend erst zur zweiten Halbzeit und spielte auf der rechten Seite, obwohl 96 einen linken Mittelfeldspieler sucht. Ballkontakte gabs wenige. Wars das mit 96 und dem "Tirana-Diego"? Slomka: "Er hat mir besser gefallen als im Training, aber er bleibt ja noch ein paar Tage bei uns." Geplant bis zum Ende des Trainingslagers.

In der fünften Minute hatte Mike Hanke hinten nicht aufgepasst, als Milan Vilotic einen Eckball ins Tor köpfte. Didier Ya Konan wirkte in seinem ersten Test nach der Krankheit kampfstark wie früher, vergab aber seine sehr gute Torchance (12. Minute). Jan Schlaudraff glich die Führung schließlich aus, er traf mit rechts schön ins linke Eck (49.).

Vor dem Elfmeter für Roter Stern verlor Constant Djakpa den Ball, Torwart Florian Fromlowitz musste Aleksandar Jevtic umgrätschen, Vladimir Bogdanovic verwandelte. An die Taktik für die kommende Saison nähert sich 96 erst langsam an. In der ersten Halbzeit pendelte die Mannschaft zwischen 4-4-2 ohne Regisseur und 4-3-3.

In der zweiten versuchte es Slomka mit Schlaudraff als Regisseur. Das klappte etwas besser, aber war noch weit weg von gut. Kurz vor Schluss machte Schlaudraff alles richtig, er legte nach erobertem Ball und Doppelpass für Mikael Forssell vor, der aus der Drehung und 16 Metern doch noch das 2:2 erzielte. Die einzige Szene, die ein paar mehr Fans gern gesehen hätten. Zum Wegschauen war wiederum das 2:3 (89.) durch Slavko Perovic nach einer langen Flanke. Da sah Fromlowitz wirklich nicht gut aus.

96: Fromlowitz – Chahed (63. Avevor), Eggimann (46. Pogatetz), Haggui, Schulz (46. Rausch) – Schmiedebach, Stindl (63. Ernst) – Ya Konan (46. Bakaj), Evseev (46. Djakpa) – Stoppelkamp (46. Schlaudraff), Hanke (46. Forssell).

Tore: 0:1 Vilotic (5.), 1:1 Schlaudraff (49.), 1:2 Boganovic (54., Foulelfmeter), 2:2 Forssell (82.), 2:3 Perovic (89.)