Elversberg holt Pokal-Verstärkung aus Trier NP

Elversberg, darauf konzentriert sich seit Wochen die Planung. Beim Pokalstart will 96 "auf den Punkt topfit sein", wie Mittelfeldspieler Jan Schlaudraff es formuliert. Mehr als ein Punkt ist Spiesen-Elversberg auf der Landkarte nicht – 7900 Einwohner hat die Gemeinde im Saarland, 2600 Besucher kamen letztes Jahr zum Pokalspiel ins Waldstadion an der Kaiserlinde gegen den SC Freiburg (0:2).



Punkte werden in dem kleinen Fleckchen im Südwesten zwar nicht vergeben, aber es lockt die Aussicht auf zusätzliche Einnahmen. In der ersten Runde bekommt jeder der 64 Klubs vom DFB 100.000 Euro, im letzten Jahr war es nur gut die Hälfte. In der zweiten Runde gibts bereits 250.000 Euro, mehr als eine halbe Million bringt das Erreichen des Achtelfinals. Dazu kommen weitere Fernsehgelder. Auch deshalb steht für 96-Chef Martin Kind (66) fest: "Elversberg muss gewonnen werden."

Nach sieben Wochen Vorbereitung sei er "froh, dass es wieder losgeht. Die endgültige Beurteilung der Vorbereitung ist ja immer schwierig." Das zeigte sich letztes Jahr in Trier – mit 1:3 blamierte sich 96 bei dem Regionalligisten. Der Elversberger Viertligakonkurrent stieg sogar sportlich ab, der morgige 96-Konkurrent wurde Siebter. "Wir wollen in die zweite Runde. Wir sind nicht schon wieder Saarlandpokalsieger geworden, um dann in der ersten Hauptrunde einfach abzuschenken", sagt Elversbergs Trainer Günter Erhardt (49). Gegen Titelkandidat SF Lotte holte seine Mannschaft zum Ligaauftakt in der vergangenen Woche ein achtbares 1:1. Torjäger Emre Güral – letzte Saison wie Denis Omerbegovic mit acht Treffern bester Schütze – traf zum Ausgleich.

Große Namen stehen nicht im Kader, die früheren Zweitligaprofis Kapitän Martin Willmann (Wehen-Wiesbaden) und Faysal El Idrissi (Saarbrücken), ein Franzose, sind höchstens Experten ein Begriff. 15 Neue kamen im Sommer zur Spielvereinigung. Pharmaunternehmer und Klubchef Frank Holzer (57), der in den Siebzigern für Eintracht Braunschweig in der Bundesliga gespielt hat, peilt den Aufstieg an. Dafür holte der Mäzen auch Stürmer Wilko Risser (28), für 96 kein Unbekannter.

Der namibische Nationalspieler wurde letzte Saison im Trikot von Eintracht Trier zum Pokalschreck, er bereitete die entscheidenden Treffer zum 1:2 und 1:3 vor. Nun will er 80 Kilometer weiter südlich erneut zum Stolperstein für 96 werden. Die Hannoveraner sind also gewarnt.