„Schön, den Adler auf der Brust zu haben“ HAZ

Herzlichen Glückwunsch, Herr Schulz, zur Nominierung für das Länderspiel am Mittwoch gegen Dänemark. Hatten Sie mit der Einladung gerechnet?

Kontakte gab es vorher nicht, insofern war ich schon ein bisschen überrascht. Natürlich habe ich gewusst, dass einige Spieler, die bei der Weltmeisterschaft dabei waren, jetzt geschont werden und deshalb andere Spieler dazustoßen. Natürlich freue ich mich riesig, dass mein Name jetzt beim Aufgebot dabei ist.

Ihr Name ist im Zusammenhang mit der Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren immer mal wieder aufgetaucht. Sehen Sie die Einladung zur Nationalelf auch als Belohnung für Ihre konstant guten Leistungen bei 96?

Es ist immer schön, den Adler auf der Brust zu haben, auch wenn die erste Elf geschont wird. Wenn man die Möglichkeit hat, in der Nationalmannschaft zu spielen, dann ist das etwas ganz Besonderes. Das Trikot mit dem Adler auf der Brust haben Sie zuletzt im Februar 2005 getragen ... Ja, das ist schon ein bisschen her. Das Länderspiel war damals gegen Argentinien, und ich habe zwanzig Minuten gespielt.

Wenn?s gegen Dänemark ein bisschen mehr Einsatzzeit werden sollte, wäre das auch nicht schlimm, oder?

Das lasse ich auf mich zukommen. Ich bin erst einmal froh, dass ich überhaupt dabei bin. Es wäre natürlich super, wenn ich auch zum Einsatz komme und zeigen kann, dass ich auch internationalen Ansprüchen genüge.

Wenn?s denn klappt mit dem Einsatz: Auf welcher Position werden wir Sie dann sehen?

Es kann sein, dass es eher in Richtung Innenverteidigung geht. Der Bundestrainer hat das schon mit mir besprochen. Er weiß, dass ich linker Verteidiger, aber auch in der Innenverteidigung spielen kann. Aber auch das werde ich auf mich zukommen lassen und ganz in Ruhe abwarten. Ich freue mich, dass ich wieder dabei bin, das ist ein gutes Gefühl. Alles andere kommt von ganz alleine.

Wo waren Sie denn, als Joachim Löw angerufen hat?

Er hat mir am Donnerstagnachmittag auf die Mailbox gesprochen. Ich war mit einigen Mannschaftskollegen beim Essen und habe den Anruf dann später abgehört. Dann habe ich mich gleich bei ihm gemeldet. Da durften Sie doch bestimmt zur Feier des Tages gleich die Rechnung von den Kollegen mitbezahlen, oder?

Nee, ich gebe einen aus, wenn ich vom Länderspiel wieder da bin. Aber es hat natürlich viele Glückwünsche gegeben, es haben ja alle am Tisch mitbekommen.

Interview: Christian Purbs