1:1! Unsere Mannschaft entführt im Celtic Park einen Punkt

Bereits 45 Minuten vor Anstoss machten sich die mitgereisten Rapid-Fans erstmals bemerkbar. Helge Payer wurde beim Betreten des Rasens lautstark begrüßt. Auch die rund zehn Grad Außentemperatur hielten die rund 2.400 Anhänger nicht davon ab, sich ihrer Oberkörperbekleidung zu entledigen. Im East End des Celtic Parks wurde bereits vor dem Anpfiff durch Schiedsrichter Duarte Paixao aus Portugal kräftig gefeiert.

Feiern durfte auch Jürgen Patocka, der erstmals seit seiner Verletzung im Nationalteam mitwirken durfte. Und das gleich von Beginn an. Peter Pacult entschied sich wie zuletzt häufig der Fall für ein 4-2-3-1. Als einzige Sturmspitze begann Nikica Jelavic. Steffen Hofmann sollte dahinter als Freigeist wirken.

Die Celtic-Fans begrüßten Rapid mit einem „Unforgiven“-Spruchband und einem modifizierten Rapid-Wappen, wo statt Rapid „LIARS“ geschrieben stand. Den Rapid-Fans im Auswärtsblock und den elf in rot mit blauen Hosen spielenden Rapid-Akteuren auf dem Rasen schien die nicht gerade gastfreundliche Willkommensbotschaft nicht aus dem Konzept zu bringen. Der Gästeblock reckte zu Beginn in tausendfacher das Rapid-Wappen in den Glasgower-Nachthimmel.

Bereits nach drei Spielminuten fand Rapid die erste Chance vor. Nach einer schönen Flanke von Veli Kavlak köpfelt Nikica Jelavic zu direkt auf Artur Boruc. Keine sechzig Sekunden später mach es Jelavic besser. Nach schönem Pass von Steffen Hofmann schießt Jelavic den Ball unhaltbar ins lange Eck. Die Celtic-Fans verstummten vollkommen. Bis auf ein paar „Celtic, Celtic“-Rufe war ausschließlich nur mehr der Rapid-Sektor zu vernehmen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo Dober mit einem Fehlpass unfreiwillig für McDonald (20.) auflegt – 1:1. Zum ersten Mal sind jetzt auch die Fans der Schotten vernehmbar. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte man meinen können, erstmals findet ein Rapid-Heimspiel auf der Insel statt.

Doch Rapid kämpft auch in diesem Auswärtsspiel weiter. Ein Boskovic-Kopfball geht nur knapp drüber (23.). Celtic wird in Folge stärker, Rapid hat hauptsächlich mit dem nassen Boden zu kämpfen. Nicht selten ist es der Fall, dass der ein oder andere Rapidler wegrutscht. Die Hütteldorfer finden trotzdem Chancen vor: Ein Schuss von Hofmann (28.) geht nur hauchdünn am rechten Kreuzeck vorbei. Kurz vor der Pause kann Boruc einen Hofmann-Freistoss (41.) gerade noch über das Tor lenken. Steffen Hofmann sorgt vor allem immer wieder mit Standards für Schwierigkeiten bei Celtic-Schlussmann Boruc. Nach 45 Minuten steht es in einem offenen Schlagabtausch 1:1.

Gleich nach der Pause rettet Payer gegen McDonald, der Nachschuss wird auf der Linie geklärt (48.). Zwei Minuten später prüft Dober Boruc – sein Schuss fällt leider zu zentral aus (51.). Rapid liefert sich mit Celtic einen leidenschaftlichen Zweikampf. Vor allem im Konter sorgt die Pacult-Truppe zu Beginn der zweiten Halbzeit immer wieder für Gefahr. Auch Helge Payer kann sich auszeichnen – einen Heber von der Strafraumgrenze kann er mit einer schönen Parade noch zum Corner klären (56.). Branko Boskovic (60.) findet in dieser Phase nach einem hohen Pass von Jelavic die beste Rapid-Chance vor. Der Montenegriner muss in Minute 63 für Christopher Drazan Platz machen.

Die Schotten drängen in der Schlussphase immer mehr Richtung Helge Payer, der in der zweiten Hälfte vor den Celtic-Fans stehen muss. In der 80. Minute bittet Celtic-Trainer Anthony Mowbray gleich drei neue Spieler auf den Rasen. Celtic erhöht die Schlagzahl. Rapid hält dem Druck aber schließlich stand. Noch nach dem Schlusspfiff kam die Mannschaft aus der Kabine auf den Rasen, um sich von unseren Fans zu verabschieden - die noch lange feierten sollten.

Mit dem 1:1 in Glasgow bleibt Rapid auch Tabellenführer der Gruppe C. Eine bis zum Umfallen kämpfende Mannschaft und ein fanatischer Block West erreichen ein tolles Ergebnis. Am Sonntag geht es wieder mit dem Alltag weiter. Rapid muss in der Meisterschaft zu Wiener Neustadt.

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