Aller Aufopferung zum Trotz: 1:2-Heimniederlage gegen Besiktas

Mit einer 47.000-fachen, grün-weiß-rot-blauen Zettelchoreografie startete Rapids erstes Heimspiel in der UEFA Europa League-Gruppenphase in dieser Saison. Ein beeindruckendes Bild, das von Wien in die Welt hinausging.

Zwar machten die Gäste vor allem durch den schnellen Quaresma Druck, doch der verpuffte gleich zu Beginn. Denn unsere Mannschaft steckte nicht auf, hielt dagegen. Zwingende Möglichkeiten auf ein Tor gab es aber bei beiden Vereinen nicht. Einen Freistoss unseres Kapitäns konnte Goalie Ankan ohne Probleme fangen (10.), Quaresma wiederum traf die Stange aus einem gefinkelten Schuss, da hatten die Hütteldorfer großes Glück (12.).

Wenig Höhepunkte im ersten Durchgang ...


In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften etwas, aber hie und da gab es Halbchancen zu verzeichnen, wie ein abgerissener Schuss von Trimmel. Danach verletzte sich Quaresma nach einem Zweikampf mit Hedl und musste ausgewechselt werden, was kein Schaden für unsere Mannschaft war, für ihn kam Holosko (28., 32.). Die Gäste machten aber daraufhin immer wieder Druck, vor allem über die Seiten und via Eckbällen. Einen Hilbert-Schuss parierte Raimund Hedl schön (34.). Kapitän Steffen Hofmann und Co. wurden in dieser Phase regelrecht zu Defensivarbeit gezwungen. Besiktas-Trainer Bernd Schuster sprach nachher von der "Wiener Mauer". Ein Üzülmez-Schuss fand in Hedl wieder seinen Meister (42.). Man merkte: Rapid tat sich schwer gegen diesen starken Gegner. Was würden die zweiten 45 Minuten bringen?

... dafür Traumstart in Hälfte zwei

Zunächst verzichteten einmal beide Trainer auf Wechsel und nach einem Pehlivan Lochpass, der sich zunächst sehenswert den Ball im Mittelfeld erkämpfte, fand Nuhiu (47.) die erste wirkliche Rapid-Chance vor. Drei Minuten später war es soweit: Pehlivan schickte Kavlak geschickt auf die Reise, unsere Nummer 17 (50.) umtanzte die Abwehr und schlenzte den Ball unhaltbar ins lange Eck. Mit der Mannschaft legten auch die Fans im Happel Stadion einen Gang zu. Die Gesänge wurden nun noch lauter und intensiver. Nuhiu (54.) fand die nächste Chance vor, seinen Schuss konnte Ankan abwehren - praktisch im Gegenzug erzielte Holosko (55.) den Ausgleich, nachdem er Hedl den Ball praktisch aus den Armen geschossen hatte.

Holosko (57.) traf die Latte und in einem 1:1-Duell konnte Hedl schlimmeres verlieren. Die Partie gewann in dieser Phase an Fahrt und Brisanz. Bobo (63.) erzielte nach einem Lochpass die Führung für Besiktas, die Gäste hatten innerhalb weniger Minuten das Spiel gedreht. Pacult reagierte, brachte Vennegoor of Hesselink für Trimmel. Das Spiel flaute wieder etwas ab, Rapid versuchte zwar nach vorne zu spielen, doch meist zu umständlich und langsam. Besiktas lauerte auf Konter, die meistens mit einem Pass in die Tiefe endeten. Der Slowake sprach nach dem Spiel von "einem Zufall, das ich diesen Treffer erzielen konnte."

Publikum trieb Rapid nach vorne

Spätestens zu Beginn der Rapid-Viertelstunde erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt, das ganze Happel Stadion sehnte förmlich den Ausgleich herbei. Rapid ging auch äußerst couragiert zu Werke - ein Tor des eingewechselten Vennegoor of Hesselink (79.) wurde aufgrund von Abseits nicht gegeben, eine knappe Entscheidung. Pacult setzte schließlich alles auf eine Karte und brachte mit Salihi in der 80. Spielminute einen dritten Stürmer. VoH hatte in Minute 83 den Ausgleich am Kopf: Nach einer Musterflanke von Kavlak köpfelte unser Neuzugang Ankan aus kurzer Distanz leider an. Rapid kämpfte bis zur 94. Minute, versuchte vergeblich den Ausgleich zu erzielen.

Am Ende blieb eine "sehr bittere" (Coach Peter Pacult) 1:2-Heimniederlage, weil Besiktas innerhalb elf Minuten das Spiel drehen konnte. Daran änderte auch das vermeintliche Dagegenhalten bis zum Schluss nichts. Leider habe sich schlussendlich doch die Klasse und Qualität von Besiktas ausgezeichnet, sagte ein sichtlich gezeichneter Peter Pacult bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.

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Zuletzt bearbeitet von Sh3nx; 01/10/2010 01:36.