Wacker kontert Rapid aus

Der FC Wacker Innsbruck blamiert Rekordmeister Rapid mit 4:0 und meldet sich mit einer Gala zurück in der Bundesliga.

Die Frohbotschaft war nicht zu übersehen. Vor allem war sie aber nicht zu überhören.

"Ganz Innsbruck ist am Toben, der Wacker ist wieder oben", hatten die Tiroler Anhänger auf ein überdimensionales Plakat geschrieben. Ein Aufruf zum Lärmen, ein Appell an die Stimmbänder. Der FC Wacker Innsbruck ist zwar noch nicht der letzte Schrei, aber der Aufsteiger hat zum Auftakt gleich einmal ein lautes Ausrufezeichen gesetzt. 4:0.

Die Eingewöhnungsphase dauerte nur wenige Minuten. Dann hatte sich der Außenseiter akklimatisiert und die Scheu abgelegt. Mit ihrer rustikalen Gangart - zwei Gelbe Karten in der ersten Viertelstunde - verschafften sich die Innsbrucker früh Respekt und als dann der erste Warnschuss auch noch gleich im Rapid-Tor landete, war klar, dass dem Rekordmeister aus Wien ein unangenehmer Nachmittag bevorstand.

Auftakt nach Maß

Neun Minuten waren erst gespielt, als Marcel Schreter aus 20 Metern abzog. Ein raffinierter Versuch, so präzise ins lange Eck, dass ihn Rapid-Goalie Raimund Hedl nicht mehr bändigen konnte. Dem Sonntags-Schuss ins frühe Tiroler Glück war allerdings eine knappe Abseits-Stellung des Torschützen voraus gegangen.

Der Favorit zeigte sich beeindruckt. Spielerischer Esprit? Fehlanzeige. Gefährliche Offensivaktionen? Keine Spur. Das lag zum einen an den forschen und energischen Innsbruckern, die sich mit Händen und Füßen wehrten und in der Abwehr rund um die Innenverteidiger Bea Jauregi und Pichler felsenfest standen wie die Nordkette. Es lag aber auch an einer erschreckenden Harm- und Hilflosigkeit der Rapidler, die in Hälfte eins gerade einmal einen Torschuss abgaben.

Doch wer nun nach dem Seitenwechsel einen Rapid-Sturmlauf erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Zwar brachte Peter Pacult mit Drazan und Gartler zwei frische Offensivkräfte, doch an der Lethargie sollte sich nichts ändern. Im Gegenteil: Statt der Spiellust dominierte der Frust. Gleich drei Rapidler (Hedl, Kavlak, Jelavic) sahen wegen Kritik gelb.

Im Spielrausch

Der FC Wacker spielte sich derweil vor 13.624 Anhängern in einen regelrechten Spielrausch. Mit den flotten Konterattacken setzte der Aufsteiger dem Rekordmeister ordentlich zu. Allerdings wurde auch die Gegenwehr der Rapidler zunehmend geringer. So durfte Burgic von Eder ungestört auf der linken Seite durchspazieren, seine Vorlage verwertete Koch zum 2:0 (68.).

Und in der Rapid-Viertelstunde sollte es für die Wiener ohne Ordnung sogar noch schlimmer kommen. Erst schlenzte Schreter den Ball mühelos ins Eck (78.), und dann durfte auch noch Löffler bei seinem Bundesliga-Debüt gleich jubeln (94.).

@ kurier.at

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Jo wir erwartet kotzen

Zuletzt bearbeitet von Sh3nx; 18/07/2010 18:28.