Willkommene Gäste

Rund 100 Millionen Euro ist der Kader von Besiktas Istanbul wert. Mit den Verpflichtungen von Guti (kam ablösefrei von Real Madrid) und Ricardo Quaresma (wurde um rund sieben Millionen Euro von Inter Mailand geholt) schnellte der Gesamtwert des Teams von Bernd Schuster naturgemäß in die Höhe.

In der Qualifikation für die Gruppenphase hatte der 13-fache türkische Meister mit Vikingur (Fär), Viktoria Pilsen (Tch) und HJK Helsinki (Fin) keine Probleme. Zum Gruppenauftakt siegte Besiktas dank eines Treffers des ehemaligen deutschen Teamspielers Fabian Ernst in der Schlussminute mit 1:0 gegen CSKA Sofia.

Am Donnerstag (19:00 Uhr/Puls 4 und Sky) kommt es im ausverkauften Ernst Happel-Stadion bereits zum vierten Mal in der Geschichte des Europacups zum Aufeinandertreffen mit Besiktas Istanbul. In den bisherigen drei Duellen setzten sich die Grün-Weißen gegen die Gäste vom Bosporus jeweils durch. In insgesamt sechs Matches ging Rapid vier Mal als Sieger vom Platz und verlor nur ein Mal - ein weiteres Spiel endete unentschieden.

Erstmals traf Rapid in der Saison 1960/61 auf Besiktas und legte mit einem 4:0 (2:0)-Heimsieg vor 30.000 Zuschauern im Wiener Stadion den Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale und konnte sich im Auswärtsspiel auch eine 0:1 (0:1)-Niederlage leisten. Kuriosität am Rande: das Rückspiel musste um einen Tag verschoben werden, weil der bulgarische Schiedsrichter Dinov den Flug nach Istanbul verpasst hatte. In der Folge drang Rapid in dieser Saison bis ins Semifinale des Europacups der Meister vor und scheiterte erst dort am späteren Sieger Benfica Lissabon.

Ebenfalls im Meistercup führte das Los Rapid und Besiktas in der ersten Runde der Saison 1967/68 zueinander. Diesmal gewannen die Grün-Weißen schon das erste Spiel in Istanbul durch ein Tor von Rudi Flögel mit 1:0 (1:0). Im Heimspiel - abermals vor 30.000 Zuschauern im Praterstadion - sorgten Tore von Seitl, Grausam und Flögel für einen souveränen 3:0 (2:0)-Sieg. Im Achtelfinale schieden die Grün-Weißen dann gegen den deutschen Meister Eintracht Braunschweig aus.

Das bislang letzte Aufeinandertreffen im Europacup gab es dann im Cup der Cupsieger in der ersten Runde der Saison 1984/85. Vor 10.000 Zuschauern im Hanappi-Stadion - darunter viele türkische Anhänger - ging Besiktas sogar mit 1:0 in Führung, aber drei Tore von Antonin Panenka (zwei Elfmeter, ein Freistoß) und ein Treffer von Peter Brucic sorgten für einen komfortablen 4:1 (2:1)-Heimsieg. Im Rückspiel brachte Zlatko Kranjcar die Wiener früh in Führung, den Türken gelang nur noch der Ausgleich zum 1:1 durch Metin. Auch in dieser Saison war der Aufstieg über Besiktas für Rapid ein gutes Omen und die Grün-Weißen erreichten über Celtic Glasgow, Dynamo Dresden und Dynamo Moskau erstmals ein Europacup-Finale.

Der jetzige Rapid-Trainer Peter Pacult kam 1984 in beiden Spielen gegen Besiktas zum Einsatz und hatte später mit seinen Toren gegen Celtic und Dresden großen Anteil am Finaleinzug.

Öfter als gegen Besiktas spielte Rapid im Europacup nur gegen den Istanbuler Stadtrivalen Galatasaray, PSV Eindhoven (je 8 Mal) sowie gegen den AC Milan und Real Madrid (je 7 Mal). Die Türkei ist mit 16 Spielen überhaupt jene Nation, gegen deren Vereine der österreichische Rekordmeister am zweithäufigsten antrat (gegen italienische Vereine gab es bisher 19 Spiele).

Neben den Duellen im Europacup trafen Rapid und Besiktas auch in Freundschaftsspielen drei Mal aufeinander. Im Rahmen einer Weihnachtstournee in Istanbul verlor Rapid im Dezember 1951 im 2:3, ein Jahr später gab es an gleicher Stelle einen 2:1-Sieg der Grün-Weißen. Das bisher letzte Spiel der beiden Kontrahenten fand am 26. Juli 2003 im Hanappi-Stadion statt und endete 2:2. Vom aktuellen Rapid-Kader waren bei diesem Spiel auch bereits Andreas Dober und Stefan Kulovits mit dabei.

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