Sturm hadert mit Schiedsrichter, Rapid jubelt

Wien - Es begann und endete mit einem Knalleffekt!

Der Nachtrags-Schlager zwischen Rapid und Sturm Graz hatte jede Menge Aufregung zu bieten. Von Tumulten vor dem Spiel über aberkannte Tore bis hin zur Last-Minute-Entscheidung. Das Tor zum 2:1, welches Rapid an die Tabellenspitze hievte, sorgt noch im Nachhinein für Gesprächsstoff. Denn einmal mehr kam dem Schiedsrichter bei einem Duell zwischen den Grün-Weißen und den "Blackies" keine unwesentliche Rolle zu.

Ein tolles Spiel mit negativem Beigeschmack

Die Stimmung wurde bereits vor dem Anpfiff aufgeheizt, als Grazer-Fans aus ihrem Sektor ausbrachen und Richtung Rapid-Sektor zogen. Das Echo des hart eingesessenen Rapid-Kerns ließ nicht lange auf sich warten, doch mit etwas Verspätung konnten die Ordnungskräfte dieses "Vorspiel" unter Kontrolle bringen. Angestachelt davon, lieferten sich beide Teams über 90 Minuten einen harten Kampf mit attraktivem Fußball. Diese Meinung teilten beide Trainer. "Es war ein tolles Spiel mit viel Tempo auf hohem Niveau. Beide Teams wollten bis zum Schluss gewinnen", waren sich Sturm-Coach Franco Foda und Rapids Peter Pacult einig.

Verwunderung über aberkanntes Tor

Für Rapid lief vorerst alles nach Plan, als Jelavic einen Bilderbuch-Konter in der 16. Minute zur frühen Führung verwertete. Erstmals im Mittelpunkt stand Schiedsrichter Thomas Gangl - der nicht zum ersten Mal bei einem Duell dieser beiden Teams im Hanappi-Stadion für Aufregung sorgte, stellte er doch im letzten Aufeinandertreffen im April Sturms Dominik Hassler nach einem "Phantom-Foul" vom Platz - kurz vor dem Halbzeitpfiff. Als Beichler den Ausgleich köpfte, dauerte der Jubel der Sturm-Spieler nur wenige Sekunden an, denn der Treffer zählte nicht. "Der Linienrichter entscheidet auf Tor, der Schiedsrichter auf einmal auf Foul. Keine Ahnung, was da war", war Mario Sonnleitner im Gespräch mit LAOLA1 verwirrt.

Elfmeter oder nicht?

Gangl will gesehen haben, wie sich Schildenfeld auf Soma aufgestützt hatte und wertete dies als Foul. Somit musste Sturm bis zur 60. Minute warten, bis endlich ein Treffer regulär erzielt wurde. Hölzl bediente mit seiner ersten richtig guten Aktion Lavric, der sein erstes Saisontor markierte. Danach stand das Spiel auf Messers Schneide. Doch trotz der Auswechlung von Kapitän Steffen Hofmann (zog sich eine Muskelverhärtung zu), hatte Rapid die besseren Chancen, verabsäumte es jedoch den Sack zuzumachen. Schlussendlich entschied eine strittige Situation in der 89. Minute das Spiel. Als Schildenfeld patzte, tauchte Jelavic alleine vor Keeper Gratzei auf und kam zu Fall. Elfmeter!

Unglücksrabe Gratzei außer sich vor Wut

Eine Szene, die Unglücksrabe Gratzei noch nach dem Schlusspfiff die Zornesröte ins Gesicht trieb. "Ich mache eigentlich keine Bewegung Richtung Gegenspieler. Er sucht natürlich die Elfmetersituation, aber dass der Schiedsrichter darauf hineinfällt, ist eine Qualitätsfrage", sparte der Keeper nicht mit Kritik. Dieser schloss sich auch Klubkollege Mario Sonnleitner an: "Vor dem zweiten Gegentor kann ich mir nie vorstellen, dass es ein Elfmeter war. Es wäre mal schön, wenn sich die Schiedsrichter nicht von der Stimmung leiten lassen würden." Verteidiger Mark Prettenthaler ist der Meinung, dass man den Elfer geben kann. Trotzdem seien nicht alle Entscheidungen nachvollziehbar gewesen.

"Es waren einige strittige Situationen"

"Es waren einige strittige Situationen, in denen man ein-, zwei Mal auch für uns pfeifen hätte können. Das sind Tatsachenentscheidungen, mit denen sollte man nicht hadern. Aber so etwas kommt immer wieder vor." Ganz anders sah es jedoch Rapid-Trainer Pacult, dem die Tatsache, Austria und Sturm binnen dreier Tage geschlagen zu haben, ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. "Richtiger Pfiff, richtige Entscheidung, aber die falsche Karte. Es war vollkommen richtig, Jelavic kann sich ja nicht in Luft auflösen", nahm der 50-Jährige zur spielentscheidenden Szene Stellung. Seine Spieler waren zu dieser Zeit bereits im Freudentaumel. "Wir wollten und haben es erzwungen. Nach der Austria innerhalb von drei Tagen auch Sturm zu schlagen, ist schon traumhaft", freute sich Helge Payer.

Sturms Leistungssteigerung als positiver Aspekt

Bei Sturm regierte der Frust, obwohl sich alle einig waren, dass man auf der Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel gegen Ried aufbauen kann. "Man kann gegen Rapid verlieren, keine Frage. Das Traurige daran ist nur, dass man sich innerhalb von drei Tagen um tausend Prozent steigern kann", ärgert sich Coach Foda. "Man darf nicht vergessen, dass wir sechs, sieben wichtige Ausfälle haben. Von dem her darf man die Leistungen nicht unterschätzen. Wir haben uns nach vier Niederlagen trotzdem gut präsentiert und kampfstark agiert. Von dem her können wir trotzdem zufrieden sein", fügte Mark Prettenthaler hinzu. Nationalspieler Andreas Hölzl sprach von einem "Durchhänger", blickte aber positiv in die Zukunft und verspricht den Fans, dass Sturm schon bald wieder vorne angreifen wird. Nur einer war an diesem denkwürdigen Abend nicht zu beruhigen - Christian Gratzei: "Dass das Spiel so ausgeht, ist natürlich ein Wahnsinn."

© laola1.at

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laughing Rapid vs. restliche Bundesliga ... was die anderen immer sudern das Rapid im St. Hanappi bevorzugt wird rofl

** Tabellenführer, Tabellenführer ... ** hand017

Zuletzt bearbeitet von Sh3nx; 26/11/2009 16:19.