Rapid und Austria sind bereit!

Die Austria hat in Hütteldorf seit 2. Mai 2004 nicht mehr gewonnen und rechnet sich im 291. Stadtduell dennoch Chancen aus. Für Rapid-Trainer Peter Pacult ist von den nächsten Spielen "das Derby das Wichtigste".

Wie sich Rapid und die Austria am Freitag auf das Prestige-Match vorbereitet haben, sagt euch der Wienerfußball-Blog. Unser Mann hat beiden Teams beim Training zugeschaut und schildert seine Eindrücke!

Derby: Schreibt der Sport oder die Fans die Schlagzeilen?

Zumindest in einem Punkt wird im 291. Wiener Derby am Sonntag im Hanappi-Stadions Einigkeit zwischen Rapid- und Austria-Fans herrschen. Die Anhänger beider Vereine wehren sich vehement gegen das am Donnerstag im Nationalrat beschlossene "Pyro-Gesetz", das ab Jänner 2010 unter Androhung von saftigen Geldstrafen ein Verbot von Pyrotechnik in den Stadien und generell bei allen Sportveranstaltungen in Österreich vorsieht. Ausnahmen sind bei angemeldeten Choreografien möglich. Allerdings nicht auf die Art und Weise, wie es sich die Fans wünschen würden. Man darf dann zum Beispiel Bengalen entlang der Outlinie aufstellen, sie aber nicht mehr auf den Tribünen verwenden.

Pyro-Debatte begleitet Derby

Der Unmut der Fans wird sich neben Spruchbändern wohl trotz baldigen noch härteren Strafen (Verboten ist Pyrotechnik ja schon jetzt) in so manchem Feuerwerk äußern, was Rapids Clubservice-Leiter Andy Marek zwar nicht begrüßt, aber versteht. "Pyrotechnik ist ein wesentlicher Bestandteil der Fan-Kultur und der Choreographie. In den 18 Jahren, seit ich bei Rapid bin, hat sich dabei keiner verletzt", betont der Niederösterreicher. Der Einsatz von Böllern (einer davon setzte bekanntlich den damaligen Rapid-Goalie Georg Koch im August 2008 außer Gefecht) wird von Marek klar verurteilt, die Verwendung von Pyrotechnik würde er sich aber weiterhin wünschen - und zwar so wie bisher unter Aufsicht von fachkundigen Personen. "Das Problem ist, dass einige Pyrotechnik gemacht haben, die davon nichts verstehen. Die Ultras wollen es organisiert machen, mit Leuten, die davon eine Ahnung haben."

Beide Klubs rechnen mit Pyro-Einsatz beim Derby! Bleibt zu hoffen, dass die Ordner an den Eingängen ganz genau hinschauen! In diesem Zusammenhang liefert Austria-Vorstand Markus Kraetschmer eine andere Interpretation. "Das Gesetz bedeutet nicht das Ende von Feuer in den Stadien. In kontrollierter Form und nach Gesprächen der Vereine mit den Fans sind Choreographien erlaubt und daher möglich." Im Gegensatz zu Marek begrüßt Kraetschmer die neue Regelung. "Alle Vereine der Bundesliga und der Ersten Liga haben sich auf ein schärferes Vorgehen in den Stadien verständigt. Es geht um die Verletzungsgefahr, Beschädigungen und den Sicherheitsaspekt." Letztlich natürlich auch um die eigenen Finanzen. Kraetschmer: "Die Vereine als Veranstalter müssen bei Delikten an die Bundesliga und die Behörde zahlen. Das sind verlorene Gelder, die jetzt durch Schadenersatz eingefordert werden können. Die Polizei ist gefordert, strenger vorzugehen. Sie muss beobachten oder per Video überwachen und so Personen ausforschen, die solche Sachen abfeuern."

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