Frankfurt-Torhüter Trapp sendet Empfehlung an Löw


Kevin Trapp glänzt vor den Augen von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke. Er ist mit starken Paraden der Garant für Eintracht Frankfurts Sieg über Schalke und empfiehlt sich für das Nationalteam.



Sie herzten ihn. Ob nun die Mitspieler oder der Präsident, der ihm in den Katakomben um den Hals fiel. So sehr freute sich Peter Fischer über die Leistung von Kevin Trapp, der den größten Anteil am Sieg von Eintracht Frankfurt über Schalke 04 hatte.

Der Torhüter war der perfekte Rückhalt in einem Spiel, in dem die meist so defensiv eingestellten Gäste ziemlich offensiv agierten. Nur eben ohne Erfolg. Denn Trapp rettete seiner Eintracht mit gleich mehreren guten Paraden das 1:0, das Lucas Piazon in der 54. Minute per Kopf erzielt hatte.

"Kevin war überragend. Er hat uns im Spiel gehalten", sagte Heribert Bruchhagen, Frankfurts Vorstandschef, in Anspielung auf die Schalker Überlegenheit in Durchgang eins. Allein da hatte das Team von Trainer Roberto di Matteo drei gute Torchancen. Doch Trapp hielt in der 18., 21. und 44. Minute glänzend. Zweimal gegen Marco Höger, einmal gegen Christian Fuchs. Kurz vor Ende der Partie, als Schalke auf den Ausgleich drängte, rettete Trapp auch noch gegen Jan Kirchhoff und Eric-Maxim Choupo-Moting.

"Das war heute ganz harte Arbeit. Wir haben vielleicht nicht zu 100 Prozent verdient gewonnen, aber der Einsatz war sehr gut. Wir sind schlecht ins Jahr gestartet und haben uns richtig viel vorgenommen. 41 Gegentore – ich weiß nicht, ob ich jemals zu diesem Zeitpunkt so viele Gegentore hatte", sagte Trapp nach seinem zweiten Spiel der laufenden Saison ohne Treffer des Konkurrenten.


Vertragsverlängerung trotz lukrativer Angebote

Oben auf der Tribüne hatte ein Mann ganz besonders auf ihn geschaut: Andreas Köpke, der Bundestorwarttrainer, hält große Stücke auf den ehemaligen Schlussmann der U21-Nationalmannschaft. Akuten Bedarf im A-Team von Joachim Löw gibt es zwar nicht, da Manuel Neuer unangefochten die Nummer eins ist. Doch dahinter darf sich kein Torhüter seiner Sache sicher sein.

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) und Ron-Robert Zieler (Hannover 96), die als Nummer zwei und drei bei der WM in Brasilien waren, wissen in der laufenden Saison nicht immer zu überzeugen. Weidenfeller musste vor der Winterpause sogar für einige Spiele auf die Bank. Und so war der Auftritt von Kevin Trapp auch eine kleine Empfehlung an die Sportliche Leitung des Weltmeisters.

In Frankfurt wissen sie nicht erst seit Samstag, was sie an ihrem Torwart haben. Stolz sind sie im Klub, dass sie es Anfang Februar geschafft haben, den 24-Jährigen vom Verbleib bei der Eintracht zu überzeugen. Da verlängerte Trapp, der 2012 vom 1. FC Kaiserslautern nach Frankfurt gewechselt war, seinen bis 2016 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2019.

Trotz lukrativer Anfragen von der Konkurrenz. So soll der Hamburger SV den Torhüter laut "Sport-Bild" mit einem Jahressalär von 3,5 Millionen Euro gelockt haben. Doch Trapp entschied sich für die Eintracht. Er ist ein Aushängeschild des Klubs geworden. Ein Spieler, der hohes Ansehen in der Anhängerschaft genießt. Weil er gute Leistungen bietet und authentisch ist. Was Trapp sagt, nehmen sie ihm ab.

Er habe lange überlegt, was er denn machen solle, ließ Trapp nach seiner Vertragsverlängerung wissen. "Irgendwann entwickelt man ein Gefühl dafür, in welche Richtung es geht und wohin der Verein will. Ich habe meine Entscheidung nicht über Nacht getroffen, sondern das war ein Prozess, in dem ich gemerkt habe, dass der Verein auf dem für mich richtigen Weg ist und ich mich so hier definitiv weiterentwickeln kann", sagte Trapp.





Quelle: welt.de