Kittel und der Weg der kleinen Schritte


Im Mannschaftshotel teilen sich Sonny Kittel und Marc Stendera ein Zimmer. In der Bundesliga ist ihr Weg auseinandergedriftet. Stendera hat nach einem Kreuzbandriss den Sprung zum Stammspieler geschafft, Kittel kämpft gegen die Defizite nach seiner Knorpel-OP.



Von den letzten 14 Bundesligapartien verpasste der 19-jährige Stendera eine Partie. Ansonsten stand der Junioren-Nationalspieler in der Startformation. Dem 22 Jahre alten Kittel war das im gleichen Zeitraum zweimal vergönnt, elfmal wurde er eingewechselt. Stendera kommt in dieser Saison auf 1106 Spielminuten, Kittel auf 309.

"Ich bin nach meiner Verletzung immer noch im Lernprozess", sagte Kittel, "wichtig ist, dass ich meine Einsatzzeiten bekomme. Jedes Spiel, jede Minute bringt mich weiter." Von Ungeduld ist nach einer Kreuzband- und zwei Knorpeloperationen im Knie keine Spur: "Ich bin froh, dass ich gesund bin. Der Rest wird sich irgendwann ergeben." Für Kittel war es ein Lichtblick, im Januar am Trainingslager in Abu Dhabi teilnehmen zu können, "es war mein erstes Trainingslager seit vielen Jahren".


Kittel als Stürmer getestet

In den jüngsten beiden Testspielen unter der Woche, gegen den FSV Frankfurt (1:2) und den FC Eschborn (5:2), durfte er zweimal 90 Minuten ran. Gegen den Hessenligisten Eschborn war Kittel mit drei Treffern der erfolgreichste Torschütze. Zunächst spielte er links, in der zweiten Halbzeit hinter der Spitze. Gegen den FSV wurde er als Stürmer getestet. "Diese Spiele sind auf jeden Fall nützlich, weil ich Spielpraxis bekomme - auch wenn es andere Verhältnisse sind", freut sich Kittel.

In der Bundesliga muss er sich strecken, um vermehrt Einsatzzeiten zu erhalten. Lucas Piazon und Takashi Inui, Kittels direkte Konkurrenten im linken Mittelfeld, bewiesen zuletzt aufsteigende Tendenz. Und durch die Genesung von Nelson Valdez hat Trainer Thomas Schaaf zusätzliche Variationsmöglichkeiten in der Offensive.




Quelle: kicker.de