Fünf Gründe, warum Eintracht Frankfurt das Wunder bei Bayern München schaffen könnte - Aber: Meier fehlt


Es gibt 100 Gründe, die gegen Eintracht Frankfurt sprechen. Die befürchten lassen, dass die hessischen Bundesliga-Fußballer, die seit sieben Auswärtsspielen auf einen Sieg warten, am Samstag (15.30 Uhr) bei Bayern München sogar heftig unter die Räder kommen. Der jüngste trifft die Eintracht besonders hart: Goalgetter Alexander Meier fällt mit Knie-Problemen aus. Kein Wunder, dass selbst Frankfurts Torwart Kevin Trapp zugibt: „Dass wir in München gewinnen, damit rechnet man nicht unbedingt.“ Der Kapitän schiebt allerdings hinterher: „Es wird aber auch nicht unmöglich.“ Diese fünf Punkte verleihen der Eintracht vielleicht Mut:



Treffsicherheit: Frankfurt weiß, wo das Tor steht. 24,2 Prozent ihrer Chancen haben die Bayern bisher verwertet, 71 Tore erzielt – beides sind Bestwerte in der Liga. Die Eintracht liegt aber mit 22,2 Prozent (2.) und 51 Toren (3.) dicht dahinter. Und: Die Hessen haben in den letzten 16 Bundesliga-Partien immer mindestens ein Mal getroffen. „Das können nicht viele von sich behaupten. Die Mannschaft funktioniert. Sie kann jedem Gegner weh tun. Wir haben ein gesundes Selbstbewusstsein“, versichert Eintracht-Trainer Thomas Schaaf. Ausgerechnet gegen die Bayern klappte es zuletzt aber nicht so gut: In den vergangenen fünf Begegnungen kassierten die Adlerträger fünf Pleiten und 0:13-Tore. Zuletzt traf der heutige Münchner Sebastian Rode im April 2011 beim 1:1.

Blockierter Goalgetter: Es ist natürlich bitter, dass gerade Meier – für ihn dürfte Nelson Valdez beginnen – ausfällt. Mutmaßlich der einzige Bundesliga-Profi, der den Bayern einen Titel wegschnappen könnte. Führt der 32-Jährige doch mit 19 Treffern klar die Torschützenliste an. Arjen Robben hat zwar nur zwei Tore weniger auf dem Konto, ist aber die nächsten Wochen verletzt. Es folgt Robert Lewandowski (14). Aber: Gegen die Eintracht hat der Pole sowohl für die Bayern als auch für Dortmund nie getroffen.

Erfolgreicher Trainer: Otto Rehhagel und Erich Ribbeck haben die meisten Siege gegen den FCB eingefahren – danach kommt dann schon Schaaf. Der 53-Jährige gewann bereits acht Mal – jedes Mal mit Werder Bremen. Führt er die Eintracht nun zum ersten Dreier in München seit 15 Jahren?

Starkes Hinspiel: Trapp erinnert seine Mitspieler gerne an das 0:4 im November. Schließlich ist der 25-Jährige überzeugt: „Wir haben damals gezeigt, dass wir ein unangenehmer Gegner sein können. Haben lange das 0:1 gehalten.“ Auf die Frage, ob mutige Offensive oder sichere Defensive das bessere Mittel ist, meint Trapp: „Wir müssen das richtige Maß finden. Es wird schwer, über 90 Minuten zu pressen. Aber wir werden alles in die Waagschale werfen, keine Angst haben und über 100 Prozent gehen.“ Der Kapitän sieht ein, dass dies beim 2:2 gegen Hannover nicht der Fall war. Verteidigt seine Auswahl aber auch: „Es ist extrem auffallend, dass wir überwiegend negativ dargestellt werden. Wir werden schlechter geschrieben, als wir sind. Selbst im Abstiegskampf im vergangenen Jahr kam mir das nicht so vor.“

Körperliche Frische: Die Bayern haben das DFB-Pokal-Viertelfinale in Leverkusen in den Knochen, zudem ist der Kader nach den Verletzungen von Arjen Robben, Javi Martinez, David Alaba, Medhi Benatia, Bastian Schweinsteiger und Franck Ribéry arg ausgedünnt. „Wir sind müde“, gibt Münchens Trainer Pep Guardiola zu, überlegt, weitere Stars fünf Tage vor dem Champions-League-Duell in Porto zu schonen. Die Eintracht geht ausgeruht ins Spiel, muss neben Meier jedoch Marco Russ und Carlos Zambrano ersetzen. Trapp will den Personalmangel der Hausherren nicht überbewerten: „Die Bayern sind das Maß aller Dinge. Sie haben immer noch eine brutale Qualität.“ Mit einem Augenzwinkern schiebt der Keeper hinterher: „Ich freue mich. In München hat man als Torwart immer ein bisschen was zu tun.“ Schaaf weiß: „Ohne Robben und Ribéry schießen auch die Bayern nicht so viele Tore.“ Betont aber auch: „Dieser Gegner ist trotzdem nicht geschwächt.“


Voraussichtliche Aufstellungen, FC Bayern: Neuer – Dante, J. Boateng, Badstuber – Rafinha, Lahm, Xabi Alonso, Juan Bernat – T. Müller, Lewandowski, Götze.

Eintracht: Trapp – Chandler, Madlung, Anderson, Oczipka – Stendera, Hasebe – Aigner, Kittel, Seferovic – Valdez.




Quelle: Wiesbadener Kurier