Schaaf hat die Qual der Wahl


Für die Profis der Frankfurter Eintracht hat am Dienstag die neue Trainingswoche und damit der Kampf um die Stammplätze begonnen. Denn Trainer Thomas Schaaf steht vor dem Spiel gegen Köln gleich auf mehreren Positionen vor der Qual der Wahl.



Bei strahlendem Sonnenschein und eisigen Temperaturen ist die Frankfurter Eintracht am Dienstag in die neue Trainingswoche gestartet. Die Stimmung auf dem Platz war dagegen alles andere als frostig. Die Profis scherzten, lachten und bemühten sich redlich, die jüngsten Diskussionen um das Binnenklima nicht noch weiter anzuheizen. Vor allem einer konnte sich bei seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining ein breites Grinsen nicht verkneifen: Luca Waldschmidt.

Nach einer langwierigen Entzündung des Schambeins soll die Leidenszeit des 19-Jährigen nun ein Ende haben. Trainer Thomas Schaaf ist schon einmal optimistisch. "Das Wichtigste ist, dass er schmerzfrei ist und ihn nichts behindert. Man sieht, dass seine Bewegungen gut sind und ihn nichts hemmt", sagte er. Ein Einsatz in dem für den Nachmittag geplanten Testspiel gegen den FC Eschborn komme aber noch zu früh. "Luca ist noch nicht so weit. Ich bin froh, dass wir ihn da haben", so Schaaf weiter.


Pechvogel Ignjovski

Weit weniger erfreuliche Nachrichten gab es dagegen von Aleksandar Ignjovski. Der Verteidiger kommt in diesem Jahr einfach nicht in Tritt: Erst kämpfte er mit einer Grippe, dann mit einem hartnäckigen Magen-Darm-Infekt und muss nun mit muskulären Problemen am Oberschenkel erneut passen. "Er muss ein paar Tage pausieren", sagte Schaaf, der den 24-Jährigen schon aus der gemeinsamen Zeit in Bremen kennt. "Wir sind auch unzufrieden, wir wollen ihn hier erleben und können das nicht", so der Eintracht-Coach weiter. Ignjovski schaffte es zuletzt Ende Oktober gegen den VfB Stuttgart in die Startelf der Frankfurter und spielte im Eintracht-Kader in diesem Jahr noch gar keine Rolle.

Ganz anders Carlos Zambrano und Haris Seferovic, die nach abgesessener Sperre zurück in die Anfangsformation drängen und Schaaf damit vor die Qual der Wahl stellen. Dass Zambrano im Spiel gegen Köln am Sonntag (15.30 Uhr) Alexander Madlung in der Innenverteidigung ersetzt, dürfte klar sein. Seferovic blieb in der Offensive zuletzt dagegen meist glücklos. Den letzten Treffer erzielte der Schweizer Mitte Dezember beim turbulenten 4:4-Remis gegen Hertha BSC. Einen Stammplatz hatte er dennoch sicher – bis jetzt.


Seferovic drängt zurück

Denn Takashi Inui und auch Lucas Piazon, die gegen den Hamburger SV in der Offensive befreit aufspielten, machen Schaaf die Entscheidung alles andere als leicht. Der Trainer will den Kampf um die Stammplätze aber nicht nur an den beiden Technikern festmachen. "Das gilt für alle", betonte Schaaf. Gesetzt scheint grundsätzlich kaum ein Spieler und so könnte es auch für Seferovic schwer werden, in die Mannschaft zurückzukehren.

Dass bei Schaafs Entscheidungen mehr als die aktuellen Trainingseindrücke eine Rolle spielen, dürfte den Schweizer aber freuen. "Da spielen viele Punkte mit rein", sagte der Coach, der auch die Saisonleistung seiner Spieler nicht außer Acht lässt. Seferovic habe während seiner Sperre zudem "intensiv gearbeitet". "Jetzt gucken wir, wie wir die Woche weiterkommen", so Schaaf. In die Karten lässt sich der Eintracht-Trainer nicht gern schauen – zu Beginn einer Trainingswoche ohnehin nicht. Bei der Qual der Wahl, die Schaaf für das Spiel gegen Köln bevorsteht, ist das aber auch nicht überraschend.





Quelle: hr-online.de