Bei der Eintracht stehen alle unter Druck

Kollege Korkut spielt am Samstag wohl um seinen Job. Diese Sorge hat Schaaf nicht. Gelassen geht aber auch er nicht in die Partie gegen Hannover.





Für Tayfun Korkut geht es am Samstag im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt womöglich um seinen Job. Bei einer weiteren Niederlage könnte der Trainer von Hannover 96 vor der Entlassung stehen. Der Druck auf die Mannschaft und den Trainer der Niedersachsen, die seit zehn Spielen in der Fußball-Bundesliga nicht mehr gewonnen haben, ist also hoch. „Nicht ungewöhnlich“ nennt sein Frankfurter Kollege Thomas Schaaf die Situation. „Wir stehen alle unter Druck, jeder Verein, jeder Trainer“, sagt der erfahrene Trainer, dessen eigener Arbeitsplatz aktuell alles andere als gefährdet ist, „ganz einfach, weil wir uns selbst unter Druck setzen.“

Deshalb könne auch er nicht gelassen in die nächsten Spiele gehen, so Schaaf. „Wir wollen ja etwas erreichen, etwas auf dem Platz darstellen, etwas aufzeigen“, sagt er. Dass seine Mannschaft seit sieben Spielen zu Hause ungeschlagen ist, biete dabei keine Sicherheit. „Nichts ist sicher“, sagt Schaaf in seiner ganz eigenen Art „das ist das einzige, was sicher ist.“

Drei Tage hatte der Trainer seinen Profis übers Wochenende frei gegeben. Während mancher die Freizeit zu einem Kurzurlaub genutzt hat, habe er sich selbst „Arbeit mit nach Hause genommen“, sagt Schaaf. Er sei nicht unterwegs gewesen, habe keine Spiele vor Ort beobachtet. Aber zu Hause vorm Fernseher natürlich das Länderspiel angeschaut „und mir die zukünftige Arbeit mit der Mannschaft durch den Kopf gehen lassen“. Trainingspläne hat er entworfen, überlegt, was helfen könnte, mehr Konstanz in die Leistungen zu bringen.

Gerade nach einer Länderspielpause gibt es immer einen kleinen Neuanfang. Fast zwei Wochen kann Schaaf wie seine Kollegen nicht mit dem kompletten Kader trainieren, selbst die Auswärtsniederlage in Stuttgart konnte noch nicht gemeinsam aufgearbeitet werden. „Es kommt darauf an, jetzt wieder richtig in die Spur zu kommen“, sagt der Coach vor dem Endspurt der Liga, „wir müssen versuchen, die Qualität über die gesamte Spielzeit abzurufen.“ Die Suche nach der Balance geht also weiter. Wie es zu Wochenbeginn aussieht, mit dem ganzen Aufgebot. Mit Ausnahme der sieben Nationalspieler, die heute noch international im Einsatz sind und erst im Laufe des Mittwoch zurück erwartet werden, haben gestern alle anderen am ersten Training der Woche teilgenommen.


Djakpas besonderer Tag

Von den Nationalspielern wiederum hat es nach den ersten Länderspielen nur positive Nachrichten gegeben. Sie waren erfolgreich wie Makoto Hasebe und Takashi Inui mit Japan (2:0 gegen Tunesien), sie haben auch selbst getroffen wie Marc Stendera beim 1:2 gegen Polen für die deutsche U-20-Auswahl und Haris Seferovic beim 3:0 der Schweiz gegen Estland. Jetzt hofft Schaaf, dass auch der zweite Teil der Länderspiele gut ausgeht für die Frankfurter Kandidaten. „Vor allem ist es wichtig, dass sie gesund zurückkehren“, sagt er, „aber es tut natürlich auch allen gut, wenn sie Erfolgserlebnisse mitbringen.“

Die zu Hause Gebliebenen bestreiten heute ein weiteres Freundschaftsspiel. Um 17.30 Uhr tritt die Eintracht beim Hanauer Kreisoberligisten Germania Niederrodenbach an. Für Constant Djapka soll es ein ganz besonderer Tag werden. Der Ivorer, der sich beim 2:2 auf Schalke am 20. September das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen hatte, soll sein Comeback feiern. Nicht eingesetzt werden soll als einziger Profi Luca Waldschmidt. Der Stürmer wird einen Tag später von der U 19 gebraucht, die beim den 1. FC Nürnberg ein wichtiges Spiel im Abstiegskampf der Jugend-Bundesliga bestreitet.





Quelle: fnp