Eintracht-Profi Marc Stendera: "Ich hab' eine Gänsehaut bekommen"


Marc Stendera ist der Youngster im Team von Eintracht Frankfurt. Im "heimspiel!" sprach er über kleine Schwächen, große Träume und den Moment, als er die Choreographie der Fans im Spiel gegen Schalke sah.



Für Eintracht-Profi Marc Stendera gibt es aktuell keinen Grund zu klagen. Längst ist er über den Status "Nachwuchsspieler" hinaus gewachsen und nimmt im Team von Trainer Thomas Schaaf eine wichtige Rolle ein. Dafür musste er aber nicht nur hart trainieren, sondern auch die Verletzung überstehen, die jeder Fußballer fürchtet: einen Kreuzbandriss. "Es war keine leichte Zeit für mich. Ich wusste nicht, was jetzt passiert. Man hört immer nur, dass ein Kreuzbandriss die schlimmste Verletzung ist und dann hat es mich selber getroffen", erzählte der Mittelfeldmann am Montagabend im hr-"heimspiel!".

Aber den Kopf in den Sand zu stecken war zu keiner Zeit eine Option für den gebürtigen Kasseler. "Ich bin jung. Für mich war es keine Frage. Ich habe mich so vorbereitet, dass ich wieder zurückkomme. Dass es aber so gut läuft, hätte ich nicht gedacht." 14 Mal stand er in dieser Saison auf dem Platz, schoss zwei Tore und bereitete vier vor. Trotzdem gibt es natürlich noch Luft nach oben. Stendera schaut sich deswegen bewusst manche Dinge von anderen Kollegen ab und würde liebend gerne "alles perfekt machen", aber das sei nicht so einfach. "Ich bin nicht der schnellste Spieler", gab er dann aber offen eine Schwachstelle zu, um gleich hinterherzuschieben: "Aber wenn ich es nicht mit 19 schaffe das zu verbessern, wann dann?"




Choreographie sorgt für Gänsehaut

Wenn Stendera an das vergangene Wochenende zurückdenkt, kommt ihm vor allem eines in den Sinn. Es ist der Moment, in dem er mit seinem Team auf den Rasen kommt und in die Eintracht-Fankurve schaut. "Wir haben, bevor wir in die Kabine gegangen sind, gesehen, dass da was aufgebaut wird, wussten aber nicht was passiert", schilderte er seine Eindrücke. Als der Mann mit der Rückennummer 21 dann auf den Rasen der Commerzbank-Arena zurückkam, war er überwältigt: "Ich hab eine Gänsehaut bekommen."

Am nächsten Wochenende wartet auf Stendera und Co das Rhein-Main Derby gegen den FSV Mainz 05. Angesprochen darauf, ob der Trainerwechsel in Mainz zu einer Extra-Portion Respekt führen würde, antwortete der 19-Jährige abgezockt: "Wir haben da nicht mehr Respekt als sonst auch. Wir gehen das wie immer an." Business as usual also? Nicht ganz, gab er dann auf Grund des Derbycharakters doch zu: "Für die Fans ist dieses Spiel sicher etwas Besonderes. Für uns irgendwo auch, aber es ist ein Bundesligaspiel wie jedes andere und wir wollen da gewinnen."


U20-WM als nächstes Ziel

Große Zukunftspläne hat Stendera noch nicht geschmiedet. Die U20-Weltmeisterschaft im Sommer in Neuseeland würde er aber sehr gerne mitnehmen. "Es gibt nichts Schöneres für einen jungen Fußballer, als eine WM zu spielen und dort die Erfahrungen mitzunehmen", beschrieb Stendera das WM-Flair, das er als U19-Europameister nur zu gerne erleben würde. Für einen Mann, der gerade erst am Anfang seiner Karriere steht und der von Moment zu Moment schaut, ist es natürlich schwer, bereits über sein Karriereende nachzudenken. Diesen Part übernahm sein ehemaliger Jugendtrainer, der als Zuschauer im heimspiel-Studio Platz genommen hatte. Ob sich Stendera ein Karriereende bei seinem Heimatverein TSV Heiligenrode vorstellen könnte? "Wenn die Knochen halten, kann ich mir das nochmal überlegen."





Quelle: hr-online.de