Schaaf bekennt sich zur Eintracht: "Ich bin gerne hier"

Nach den Unruhen der vergangenen Tage hat Trainer Thomas Schaaf im hr-"heimspiel!" ein klares Bekenntnis zur Frankfurter Eintracht abgelegt. Rückendeckung erhielt der Coach auch von der Vereinsführung.



Von mangelnder Kommunikation konnte bei Thomas Schaaf am Montagabend keine Rede sein. Sichtlich entspannt saß der Trainer der Frankfurter Eintracht im "heimspiel!"-Studio und beantwortete die Fragen von hr-Moderator Markus Philipp. "Ich habe in meiner Karriere schon viel erlebt", berichtete Schaaf, ohne konkret auf die teils massive mediale Kritik der vergangenen Tage eingehen zu wollen.

Musste er auch nicht. Die erhoffte Rückendeckung erhielt der angezählte Coach bereits im Vorfeld aus Reihen der Vereinsführung. Auf einer turnusmäßigen Aufsichtsratsratssitzung sprach das Gremium dem 54-Jährige am Montag sein Vertrauen aus. Eine Diskussion über den bis 2016 laufenden Vertrag des Trainers habe es auf Geheiß des Vorstands nicht gegeben, teilte der Club mit. "Das ist eine gute Aussage", fand Schaaf.


Keine Zweifel am Klassenerhalt

Der Fußballlehrer gewinnt allmählich wieder Oberwasser, nachdem schon am Wochenende die Mannschaft mit dem 3:1-Sieg gegen Hoffenheim für die sportliche Befreiung gesorgt hatte. Schaaf sprach zwei Spieltage vor Rundenende von einem schwierigen Jahr mit vielen Veränderungen, an dessen Ende mit dem Ligaverbleib das ausgerufene Minimalziel recht souverän erreicht wurde. "Die Qualität war hoch genug, dass man sagen konnte, dass es auf jeden Fall zum Klassenerhalt reichen wird", so der Coach.

Reibungslos, das weiß auch Schaaf, ist seine erste Saison am Main aber sicherlich nicht verlaufen. Zahlreiche Verletzungen warfen die Hessen immer wieder zurück. "Wir mussten zum Teil sieben Spieler ersetzen", rechnete der langjährige Bremer vor. Insgesamt elf Profis fielen und fallen längerfristig aus. "Da haben wir ein bisschen zaubern müssen", sagte der Übungsleiter, der seinem Team einen bemerkenswerten Umgang mit den vielen Rückschlägen bescheinigte.


Blick geht nach oben

Doch manches Problem war auch hausgemacht. Neben der starken Offensive - "wir haben 54 Tore geschossen, das ist sensationell" – fehlte es der Eintracht und Schaaf bei 61 Gegentreffern am passenden Defensivkonzept. Die Europapokal-Plätze vor Augen folgte regelmäßig ein Dämpfer. "Es gab Hoffnungen für mehr. Dass wir nicht gefestigt sind, will aber keiner hören", resümierte Schaaf das "Wechselbad der Gefühle".

Genau diese mangelnde Konstanz hat sich der Trainer für die kommende Saison in sein Aufgabenheft geschrieben. "Ich würde gerne die Ausschläge etwas verringern, so dass man mehr oben bleibt", blickte Schaaf voraus. Dass er dann noch in Frankfurt an der Seitenlinie steht, daran hat der gebürtige Mannheimer keine Zweifel. "Ich bin gerne hier, ich mache das gerne und es ist eine reizvolle Aufgabe", bekräftigte er. Und an fehlender Kommunikation, wie es ihm seine Kritiker vorwerfen, soll es nicht scheitern, wie der redselige Schaaf versicherte: "Es gehört sicherlich zum Trainerdasein dazu, dass man jede Sekunde Zeit hat für seine Spieler."




Quelle: hr-online