Eintracht verliert 0:2 in Ingolstadt

Die Eintracht hat ihr Auswärtsspiel beim Bundesligaaufsteiger FC Ingolstadt mit 0:2 (0:0) verloren. Die späten Tore für den FCI erzielten Groß (78.) und Lex (85.).



Im Vergleich zum 1:1 gegen Hertha BSC aus der Vorwoche nahm Eintracht-Coach Armin Veh zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Carlos Zambrano bildete anstelle von David Abraham die Innenverteidigung mit Marco Russ, zudem kam Luc Castaignos für Vaclav Kadlec ins Team. Taktisch vertraute der Trainer einmal mehr dem 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld, wobei Alex Meier immer wieder in die Spitze stoßen und vor allem Angreifer Stefan Aigner immer wieder auf die rechte Außenbahn ausweichen sollte.

Vor den rund 15 000 Zuschauern im Ingolstädter Audi-Sportpark hatten die Gastgeber die erste Chance: Nach einer ersten Ecke von Pascal Groß kam Matthew Leckie frei zum Schuss, doch mit Roger klärte ein Mitspieler des Australiers für die glückliche Eintracht-Hintermannschaft vor der Torlinie (4.).

In der Anfangphase der Partie hatte die SGE große Probleme mit den ungeheuer giftig auftretenden Ingolstädtern, die mit viel Zweikampfhärte viele Bälle im Mittelfeld gewinnen konnten. Im eigenen Offensivspiel agierte man zu kompliziert und fand zunächst kein Durchkommen gegen die dicht gestaffelte Deckung des FCI. In der 12. Minute kam Meier nach einer scharfen Flanke von Aigner zum ersten Abschluss für die Eintracht, wurde dabei aber entscheidend von Marvin Matip gestört. Kurz darauf versuchte Marc Stendera Ingolstadt-Keeper Ramazan Özcan mit einem Schlenzer aus 19 Metern zu übertölpeln, doch der Versuch landete auf dem Tordach (15.).

Giftiger FCI macht Eintracht das Leben schwer

Der Aufsteiger machte den Adlerträgern das Leben erwartbar schwer, bei gegnerischem Ballbesitz zog sich Ingolstadt immer schnell mit allen Feldspielern in die eigene Hälfte zurück. Einige Unzulänglichkeiten im Direktspiel der Veh-Schützlinge sorgten dann dafür, dass man selten in die Box der Hausherren vordringen konnte. Und wenn doch, war der gute Schlussmann Özcan zur Stelle – so wie nach 28 Minuten, als der Österreicher die Kugel vor dem durchbrechenden Meier gerade noch sichern konnte.

Die SGE fand auch gegen Ende der ersten Halbzeit kein Mittel, gefährlich vors Tor der Ingolstädter zu kommen, zu oft probierte man es mit langen Bällen, die Alex Meier in vorderster Front nie gewinnbringend weiterleiten konnte. Immerhin schaffte man es mit zunehmender Spieldauer, den Gegner weiter vom eigenen Tor fern zu halten und so war das 0:0 zur Pause letztlich das völlig gerechte Ergebnis in einer unterdurchschnittlichen Bundesligapartie, die in den ersten 45 Minuten praktisch ohne echte Torchance auskam.


0:0 zur Halbzeit

Wie schon zu Beginn des ersten Abschnitts setzte der FCI auch im zweiten Durchgang die erste Duftmarke: Groß trat einen Freistoß scharf vors Tor, wo Benjamin Hübner am höchsten stieg und den Ball an den Außenpfosten köpfte (50.). Die Eintracht kam schläfrig aus der Kabine und ließ gegen jetzt drängende Gastgeber eine weitere Großchance zu: Leckie hatte zu viel Platz auf der rechten Außenbahn, gab in Mitte, wo Christiansen abschloss, aber Lukas Hradecky parieren konnte (52.).

Am Gesamtbild änderte sich indes kaum etwas: Die Eintracht versuchte die Spielkontrolle zu gewinnen, agierte aber im eigenen Kombinationsspiel viel zu fehlerhaft. Dazu probierte man es zu häufig mit Flankenbällen und hohen Anspielen, bei denen die starken Ingolstädter Verteidiger Matip und Hübner stets zur Stelle waren. Die Folge: Torchancen blieben Mangelware. Einzig Castaignos (65.) und Meier (70.) hatten Abschlüsse, die jedoch beide nicht wirklich Gefahr heraufbeschwören konnten.

Eintracht übernimmt spät das Kommando – und wird doch bestraft

In den letzten 20 Minuten bekam die SGE dann erstmals in der Begegnung Oberwasser: Durch die Hereinnahme von Johannes Flum für Makoto Hasebe wurde die Struktur im Mittelfeld besser und auf einmal gab es bessere Gelegenheiten – auch weil Ingolstadt scheinbar müder wurde: Erst wurde eine Meier-Direktabnahme aus 20 Metern nach schöner Vorarbeit von Stendera und Kopfball-Ablage von Castaignos gerade noch übers Tor abgefälscht (72.), dann köpfte Aigner eine Ignjovski-Flanke knapp übers Tor (73.).

Als sich wohl alle im Stadion auf eine Schlussoffensive der SGE einstellten, traf Ingolstadt aus dem Nichts: Groß wurde bei der Ballannahme 19 Meter vor dem Tor nicht gestört, konnte abziehen und traf den Ball perfekt – die Kugel schlug am rechten Innenpfosten ein und landete im Netz. Hradecky hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance (78.).


Eingewechselter Lex sorgt für die Entscheidung

Und es kam noch bitterer für die Adlerträger: Bei einem der Konter in der Schlussphase zeigten sich Zambrano, Russ und Hradecky indisponiert, der eingewechselte Stefan Lex war der Nutznießer, ging leicht am weit herausgekommenen SGE-Keeper vorbei und schob ins leere Tor ein – 2:0 für de FCI (85.).

In den Schlussminuten passierte bis auf einen satten Distanzschuss von Ignjovski (90.+2) nichts mehr, es blieb beim letztlich verdienten Erfolg für den Bundesligaaufsteiger, der sich von der ersten Minute an wacher, aggressiver und zielstrebiger präsentierte und auch die klareren Torchancen hatte. Der Eintracht ihrerseits reichten gute 15 Minuten im zweiten Durchgang nicht, um ein Tor zu erzielen und das hart umkämpfte Spiel gewinnen zu können.

Nach der Länderspielpause empfängt die Eintracht im Samstagabendspiel des 9. Spieltags (18:30 Uhr) am 17. Oktober Borussia Mönchengladbach..





Quelle: eintracht.de