Körbel sorgt sich um die Eintracht – Hübner spricht Veh das Vertrauen aus




Der Blick auf das Pokalergebnis der gestrigen Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SV Werder Bremen macht den Fans der Frankfurter Eintracht zunächst mal keinen Mut. Mit 4:3 konnten die Hanseaten bei der Fohlenelf im Achtelfinale des DFB-Pokals gewinnen und sich damit vor dem Kellerduell am Samstag im Waldstadion in Form schießen. Die Spannung im Verein ist vor dem letzten Spiel des Jahres greifbar. Vereins-Legende und Rekord-Bundesligaspieler Charly Körbel macht bei BILD deutlich, wie wichtig diese Begegnung ist: “In diesem Spiel müssen sie bis zur letzten Patrone alles raus holen. Für sich, für Eintracht, für die Fans. Es geht um die Existenz des Vereins.” Der 61-Jährige, der 602mal für die Hessen auflief, weiß aus eigener Erfahrung, wie weit ein solcher Negativlauf führen kann – immerhin war er lange Zeit Trainer, als die Frankfurter 1996 erstmals abstiegen: “Es sind Situationen, in denen du das Gefühl hast, alles läuft gegen dich. Da suchst du dann nach jedem Strohhalm, in der Hoffnung, dass er die Lösung bringt.”

Gerade in dieser schwierigen Situation, in der die Unruhe wächst und viele im Verein fast schon ohnmächtig mit zusehen, wie es bergab geht, stellt sich Bruno Hübner hinter den bei einem Teil des Anhangs umstrittenen Armin Veh – und erinnert an die Saison 2013/14, als man am Jahresende ebenfalls nur 15 Zähler auf dem Konto hatte: “Damals hat er gezeigt, dass er es schafft, uns unten wieder raus zu holen. Er ist in dieser Situation für uns der Beste – von seiner Erfahrung als Trainer und von seiner Erfahrung mit Eintracht Frankfurt. Und wenn man von einem Weg überzeugt ist, ist es wichtig, ihn auch konsequent zu Ende zu gehen.” Die größte Hoffnung liegt dabei auf den drei Neuzugängen, die im Winter kommen sollen und sofort einschlagen müssen. Ein Kandidat ist dabei weiterhin der 27-Jährige Schalker Sidney Sam: “Wir haben ihn jetzt über einen längeren Zeitraum im Training beobachtet, er ist fit. Das einzige, was ihm fehlt, ist Spielpraxis.” Die könnte er ab Januar bei den Hessen erhalten. Im Sommer noch scheiterte der Deal, weil der Mittelfeldmann durch den Medizincheck rasselte.

Wie Kamil Grosicki, der polnische Nationalspieler in Diensten von Stade Rennes, ist auch Sam auf beiden Flügeln einsetzbar. Mit seiner Schnelligkeit und seinem Zug zum Tor wäre er, vorausgesetzt er knüpft an die Form in Leverkusener Zeiten an, eine sofortige Verstärkung. Doch auch in der Innenverteidigung wollen die Hessen einen neuen Spieler verpflichten. Am Samstag gegen Bremen wird allerdings noch kein neuer Akteur helfen können. Die Mannschaft und das Trainerteam müssen gemeinsam an einem Strang und sich aus dem Dreck herausziehen. Bei einer Niederlage droht schlimmstenfalls das Abrutschen auf Rang 18. Veh: “Man muss den Spielern Ziele aufzeigen, kurzfristige und mittelfristige. Sie müssen begreifen, dass sie aus vielen Dingen lernen können, auch aus den negativen. Wenn wir das hier überstehen, wird das alle weiter bringen. Das muss ihnen klar sein.” Der Coach muss nun das von Hübner geäußerte Vertrauen rechtfertigen: “Aber wir sind definitiv überzeugt, dass Armin Veh der richtige Trainer ist, um in der Rückrunde unsere Ziele zu erreichen.” Was wohl nur noch bedeuten kann, den Klassenerhalt zu erreichen.





Quelle: sge4ever.de