Auf den Spuren von Chandler und Stendera


Die erste Saison ohne U 23 geht dem Ende entgegen. Eintracht Frankfurts Cheftrainer Thomas Schaaf lässt Nachwuchsspieler gelegentlich mittrainieren oder bietet sie bei internen Testspielen auf. Das Konzept soll beibehalten werden. Zudem denken die Hessen darüber nach, verstärkt auf Leihgeschäfte zu setzen.



Die Abmeldung der zweiten Mannschaft vor rund einem Jahr hat der Eintracht einiges an Kritik eingetragen. Auch sind Nachzügler, die ein Jahr nach Bayer Leverkusen und Frankfurt ihre U 23 zur Saison 2015/16 abmelden, bisher nicht bekannt. Die Hessen wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen. "Wir müssen die Gelder bei den jüngeren Jahrgängen einsetzen. Von der Mannschaft, die süddeutscher C-Jugendmeister wurde, sind vier Spieler abgeworben worden. Zwei von Wolfsburg, einer von Dortmund, einer von Leipzig", sagt Vorstandsboss Heribert Bruchhagen.

Bei der Eintracht müssen die Spieler künftig mit 19 den Sprung in den Profikader geschafft haben - oder gehen. Geblieben sind Marc Stendera oder Sonny Kittel. Einer wie Timothy Chandler, der zunächst für die U 23 von Frankfurt und Nürnberg spielte, um dann beim Club Profi zu werden und schließlich zurückkehrte, wird es künftig schwer haben. "In der Regionalliga ist das Niveau zu niedrig und eine Drittligamannschaft können wir uns nicht leisten", sagt Bruchhagen. Die Lösung könnte ein Leihgeschäft sein: Perspektivspieler bekommen in Frankfurt einen Lizenzspielervertrag und werden dann für ein oder zwei Jahre verliehen.


"Es ist eingetroffen, dass wir am Riederwald mehr Freiraum haben"

"Wenn ein Spieler aus der A-Jugend kommt, ist es schwierig, direkt in der 3. Liga Fuß zu fassen und auf Einsatzzeiten zu kommen", weiß Armin Kraaz, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Kraaz hat vor einem Jahre die Abschaffung der U 23 befürwortet. "Es ist eingetroffen, dass wir am Riederwald mehr Freiraum haben", sagt er im Hinblick auf "die Platzverhältnisse und die Finanzen." Die 750.000 Euro, die zuvor in die Regionalliga-Mannschaft geflossen sind, stehen nun dem Nachwuchsbereich zur Verfügung. Was nichts daran ändert, dass die U 19 aktuell um den Klassenerhalt kämpft.

"Auch eingetroffen ist, dass wir mit Thomas Schaaf einen Cheftrainer besitzen, der die Jugendspieler einbindet", erläutert Kraaz. Neuerdings veranstaltet die Eintracht interne Testspiele, bei denen U-19-Spieler wie Hermann Dörner, Alexander Rodriguez-Schwarz und Ilias Azaouaghi mitwirken. Sie könnten im Sommer die Nutznießer eines neuen Leihmodells werden.




Quelle: kicker.de